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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Vor einem Jahr sorgte der „Fall Lisa“ in Deutschland für große Aufregung und für eine schwere diplomatische Krise zwischen Deutschland und Russland. Zur Erinnerung: Das 30 Stunden lang verschwundene russlanddeutsche Mädchen Lisa aus Berlin-Marzahn war angeblich – so berichteten russische Staatsmedien – von Flüchtlingen verschleppt und vergewaltigt worden, doch eigentlich hatte sie nur Probleme in der Schule und mit ihren Eltern gehabt und war zu ihrem Freund geflüchtet. Die Reaktionen einer aufgebrachten, teils russlanddeutschen, teils Rechtsaußen-Öffentlichkeit, wie auch das Eingreifen des russischen Außenministers in den Fall, brachten die Diskussion um den Einfluss und die Gefahr russischer Propaganda europaweit in Schwung. Inzwischen sind Wörter wie „prorussisch“ und „russische Propaganda“ Kampfbegriffe und Totschlagargumente. Doch wie erfolgreich ist russische Propaganda wirklich? Wissenschaftlich einigermaßen gesicherte Erkenntnisse gibt es zu dem Thema bisher noch wenig, Skepsis über das Ausmaß des Erfolges russischer Propaganda ist durchaus angebracht. Das finden im Wesentlichen auch vier Journalisten, die sich mit dem Thema einschlägig beschäftigt haben und die der Osteuropa-Journalist Moritz Gathmann zu einer Diskussionsrunde versammelt hat: der litauische Journalist Vytautas Bruveris, der russische Fake-Spezialist Alexej Kowaljow, die deutsche Osteuropa-Journalistin Gemma Pörzgen und der Chefredakteur des moldauischen Nachrichtenportals newsmaker.md Wladimir Solowjow. Doch sie sind sich nicht nur einig. Die streckenweise kontroverse Diskussion um eines der gegenwärtig kontroversesten politischen Themen kann man in drei Teilen auf ostpol.de nachlesen. Wie angenehm: Skepsis und Aufklärung statt Propaganda und steile Thesen. Übrigens: Was manche Leute, die vor einem Jahr der russischen Staatspropaganda zum "Fall Lisa" glaubten, heute denken, kann man hier nachlesen.
Quelle: Vytautas Bruveris, Moritz Gathmann, Alexej Kowaljow, Gemma Pörzgen, Wladimir Solowjow ostpol.de
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