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Europa

Viktor Orbán und die geheimen Offshore-Geschäfte in seiner Partei

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckMontag, 04.04.2016

Das Wort "Offshore" ist in der ungarischen Öffentlichkeit seit Jahren ein Synonym für Korruption in der Politik und in der politiknahen Wirtschaft - weil Politiker und Geschäftsleute mit politischen Verbindungen Offshore-Firmen schon lange nutzen, um Steuern zu sparen, Vermögen zu verheimlichen oder verdeckte Geschäfte zu tätigen. Es waren unter anderem Offshore-Skandale, die den von 2002 bis 2010 regierenden Sozialisten den Ruf einer zutiefst korrupten Partei und Viktor Orbán und seiner Partei Fidesz 2010 ihren Zwei-Drittel-Wahlsieg einbrachten. Orbán versprach damals, die "Ära der Offshore-Ritter" zu beenden. Doch längst herrscht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass auch Orbán und seine Partei ihre "Offshore-Ritter" haben - so etwa stimmte Orbáns Fidesz letztes Jahr gegen ein Anti-Offshore-Gesetz einer Oppositionspartei. Nun bringen die "Panama Papers" den ersten Fall eines Fidesz-Politikers mit Offshore-Firmen ans Tageslicht. An der Sichtung und Aufarbeitung der "Panama Papers" nahm aus Ungarn das Investigativportal "Direkt36" teil und deckte die Offshore-Geschäfte des ehemaligen Fidesz-Abgeordneten Zsolt Horváth auf. Fast umgehend nach der Veröffentlichung sorgte der Report bereits für ein kleines politisches Erdbeben in Orbáns Regierungslager: Zsolt Horváth tauchte in die Unerreichbarkeit ab, nervös distanzierte sich Fidesz in einer Presseerklärung vom "Offshore-Ritttertum".

Viktor Orbán und die geheimen Offshore-Geschäfte in seiner Partei

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