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Feminismen

Geschlechtergerechte Sprache in Deutschland

Theresia Enzensberger
Journalistin und Herausgeberin des BLOCK Magazins
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Theresia EnzensbergerSonntag, 10.01.2016

Wie Simon Hurtz in seinem piq für "Medien und Gesellschaft" berichtet, ist das "singular they" in den USA zum Wort des Jahres gekürt worden. In diesem Essay macht sich Leslie Allison Gedanken über präskriptive und deskriptive Grammatik und rückt der Frage nach den Möglichkeiten der geschlechtergerechten Sprache in Deutschland zu Leibe. 

(Full disclosure: Das Essay erschien im BLOCK Magazin, das ich herausgebe. Ich habe also guten Grund dazu, es empfehlenswert zu finden.)

Geschlechtergerechte Sprache in Deutschland

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Kommentare 4
  1. Georg Wallwitz
    Georg Wallwitz · vor fast 9 Jahre

    Seit ich Farsi studiert habe, bin ich mir etwas unsicher, was die Geschlechtsneutralisierung der Sprache bringen soll. Das Persische ist geschlechterblind und Dichter wie Hafis haben es wunderbar verstanden, Liebesgedichte an Menschen zu schreiben, von denen offen bleibt, ob sie eine Frau oder ein Mann sind.
    Die Geschlechtsneutralität der Sprache hat jedenfalls nicht dazu geführt, dass die Geschlechter im Iran gleichgestellt sind. Ich fürchte, die Hoffnung, eine Reform der Sprache hätte einen Einfluss auf die Realität zwischen den Menschen basiert auf einer falsch verstandenen Sprachphilosophie.

    1. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor fast 9 Jahre

      Guter Einwand! Dennoch, wenn sie den Text gelesen haben, werden sie feststellen, dass es eigentlich gar nicht zentral um die Gleichstellung zwischen Mann und Frau geht, sondern darum, einen Weg zu finden, Menschen zu bezeichnen, die sich zwischen den Geschlechtern sehen. Und den gibt es im Deutschen eben nicht.

    2. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor fast 9 Jahre

      @Theresia Enzensberger Das ist zugegebenermaßen etwas anderes. In den 90er-Jahren, als die erste größere Neutralisierungswelle auf die Sprache zukam, war die Gleichstellung der Geschlechter das Argument und das hat sich bei mir gewiss zu einem Vorurteil verfestigt.
      Aber noch einmal: Die geforderte Umstellung der Sprache ist im Persischen seit über 1000 Jahren realisiert, und die Frage stellt sich, ob dort den Menschen, die sich zwischen den Geschlechtern sehen, geholfen ist. Bevor man etwas Neues (und in diesem Falle: Einschneidendes) beginnt, sollte man doch sehen, ob die Erfahrungen, die bereits vorliegen, nicht anwendbar sind.

    3. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor fast 9 Jahre

      @Georg Wallwitz Sicherlich kann die Sprachen allein nicht zu einer gerechteren Behandlung beitragen. Ob sie allerdings dazu beitragen kann, ist vielleicht eine andere Frage, und lässt sich kaum anders als spekulativ beantworten. Wie Sie sicherlich gelesen haben, plädiert der Artikel auch nicht dafür, "Neues" (und Einschneidendes) zu beginnen, sondern ist ein nachdenkliches Essay über die Feinheiten der Linguistik – deshalb finde ich ihn lehrreicher, als so manches andere zu dem Thema.

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