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Kurator'in für: Literatur forum Fundstücke
Journalistisch bisher hauptsächlich im Kulturbereich unterwegs für Tageszeitungen, Magazine und Onlineportale wie zum Beispiel den Musikexpress, MARE, FREUNDIN, den Münchner Merkur, die Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Jetzt.de, PUBLIC, CURT, Zebrabutter.net, literarisch zum Beispiel für BLOCK. 2018/19 arbeitete sie als freie Autorin und Regisseurin für den Discovery Channel.
Als Teil des Autorinnenduos Franke und Flau aber auch immer wieder mit eigenen Programmen auf der Bühne zu sehen.
Seit Oktober 2019 ist sie Redakteurin bei piqd und seit September 2020 auch bei yourbook.shop.
Till Ottlitz erzählt in einem 6-teiligen Podcast über die Flucht seiner Mutter Bärbel aus der DDR im Jahr 1973. Und gerade sein persönlicher Bezug, trägt zur Eindringlichkeit dieses Beitrags bei.
Denn die Erzählung dieser 4 Tage des Scheiterns, bis hin zur tatsächlichen Flucht, wird zur Forschungsreise. Mutter und Sohn gehen gemeinsam zurück in die Vergangenheit. Till Ottlitz ist dabei, kann fragen, wie es sich anfühlt, wenn seine Mutter nach so langer Zeit wieder an diesem Bahnhof steht, ihren Fluchthelfern wieder begegnet. Er schnappt dabei Nuancen auf, die man nur erspüren und herauskitzeln kann, wenn man einen Menschen gut kennt und trotzdem noch ganz Neues über ihn erfahren will.
Der persönliche Ton ist es, der den HörerInnen vermittelt: Das geht mich was an. Diese Geschichte geht mich als Mensch was an. Wie würde ich handeln, wenn ein fremder Mensch an meiner Tür klingelt und Hilfe braucht?
Und man würde ihr helfen wollen, dieser jungen Frau auf der Flucht. Vielleicht, weil sie als Mensch spürbar wird. Wie jeder Mensch spürbar werden könnte, wenn wir ihn als solchen sehen.
Till Ottlitz ist am 27.11.2019 zu Gast beim piqd Salon im Favorit in der Damenstiftstr.12 in München. Einlass ist um 20 Uhr und der Eintritt wie immer frei.
Quelle: Till Ottlitz, Bayerischer Rundfunk Bild: BR Picture Allian... br.de
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Ein Podcast, der mir wirklich unter die Haut ging.
Vom Anfang bis zum Ende
Herr Ottlitz hat dafür meinen größten Respekt. Der Podcast ist nicht nur höchst interessant und sehr persönlich. Er ist auch sonst sehr gut gemacht, wie z.B. die Musik, der versuchte Besuch der damaligen Handlungsorte und die Interviews mit damals Beteiligten.
Ich bin Jahrgang 66 und hab mich damals mit dem Land arrangiert. Eine Ausreise kam für mich nicht in Frage, hätte alle Freunde verloren. Die DDR war mein Heimatland.
Ich kann mich auch noch sehr gut an die 80iger und das Leben in der DDR mit den ganzen Zwängen und Nöten erinnern. Auch hatte ich freundschaftliche Kontakte zu Menschen in studentischen, oppositionellen Kreisen. Und ja, überall musste man mit Stasi-Bespitzelung rechnen. Ich kann mich aber nicht an Angst vor der Stasi erinnern. Sie war einfach ein allgegenwärtiges Übel. Angst musste man nur haben, wenn man etwas gegen den Staat organisiert. Dazu gehörte auch die Republikflucht. Es gab aber keine allgemeine Angst vor Stasi/Staat/SED.
Die Mutigen stellten Ausreiseanträge und verließen ganz offiziell die DDR. Die Starken blieben und versuchten, die DDR von Innen zu verbessern. Die Feigen flohen und verkaufen heute noch ihre Feigheit als "Heldentum". Darf sich jeder fragen, warum in den "Siegermedien" seit 30 Jahren weder von denen berichtet wird, die mit genehmigten Ausreiseantrag die DDR für immer verließen noch von denen, die blieben.