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Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Die Bill & Melinda Gates Foundation hat in den 18 Jahren ihres Bestehens knapp 50 Milliarden (!) Dollar in Gesundheits- und Entwicklungsprojekte in mehr als 130 Ländern gesteckt und kämpft vor allem gegen Polio, Malaria und HIV. Ein Großteil des Geldes stammt aus Gates’ eigener Tasche. Der zweitreichste Mann der Welt hat noch ca. 100 Milliarden Dollar – zwanzig Jahre nach seinem Tod und dem seiner Frau soll sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke ausgegeben sein. Man sollte nun meinen, dass der Mann gefeiert wird für seinen beispiellosen Einsatz, aber erstaunlich wenig wird über sein Wirken berichtet, einer der seltenen Texte erschien vor kurzem auf SPON und kreist um die Arbeit der Stiftung – und die Kritik, die ihr entgegengebracht wird:
“Trotzdem bleiben Leute wie Gates vielen suspekt: ihr Reichtum ein Resultat der Ungleichheit, ihre Wohltätigkeit ein Feigenblatt, weil sie Symptome bekämpft statt Ursachen und erst recht nicht das kaputte System. … Jedes Mal, wenn sie (die Stiftung) eine Bilanz veröffentlicht, gibt es scharfe Kritik - an Prioritäten, die westlich geprägt seien, an ihren Methoden, ihren Investments, ihrer Entscheidungsfindung, ihrer Intransparenz, ihrer schieren Größe und Macht. … Die Stiftung propagiere "neoliberale Wirtschaftspolitik und konzernfreundliche Globalisierung" ... selbsternannte Wohltäter wie Gates trieben die Welt nur weiter in die falsche Richtung, statt ihr zu helfen.”
All die Hunderttausenden Menschen, vielleicht sind's sogar Millionen, die von der Arbeit der Stiftung profitieren – geschenkt, egal, besser nicht? Ich kann das nur zynisch finden. Und auch der SPON-Text fragt dümmlich: "Was bewegt Leute wie Gates? Selbstlosigkeit? Schuldgefühle? Ein Gotteskomplex?"
Vielleicht versucht da ja einfach nur jemand mit seinem Reichtum die Zustände ein wenig zu verbessern, so gut er halt kann, weil er's halt kann? Könnte das sein? Und vor allem: Hat jemand eine bessere (und gerne auch realistische) Idee?
Quelle: Marc Pitzke Bild: DPA spiegel.de
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Ich würde ja gerne mal ne gegenteilige Meinung lesen, immerhin haben hier 50% der Voter den Piqd oder das Thema als unrelevant erklärt. Downvoter, erklären Sie sich!
...ich ahne das auch eher eine eigentlich strukturelle Kritik, als eine tatsächlich persönliche. Also eher die Frage "wie kann das sein, dass jemand so absurd viel reicher wird als alle anderen?" und das Unwohlsein darüber, eben auch wenn Einzelne so zum "Herrscher" über wesentliche Teile der Wohlfahrt werden.
Aber klar: es ist nun mal so aktuell und volle Unterstützung für alle, die irgendwann mal abbiegen und aufhören damit, immer noch mehr machen zu wollen, sondern sich aufs "besser" verlegen.
Ich denke, dieser "Verdacht" gegenüber Reichen ist stets irgendwie präsent aufgrund gesellschaftlicher Umstände, die eben so sind wie sie zurzeit sind, sprich, Ungleichheit, Kapitalismus usw. usf. Um mal ein ganz anderes Beispiel zu nennen, das hierzulande und auch anderswo ziemlich unbekannt sein sollte: Abdul Rahman Alokozay.
Alokozay gehört zu den reichsten Afghanen überhaupt. Er wurde durch den Handel von einfachen Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen in Zentralasien, Nordafrika und einigen Golfstaaten zum Milliardär. Heute findet man in jedem afghanischen Haushalt Softdrinks, Taschentücher und Tee seiner Marke (die eben auch Alokozay heißt).
Wer heutzutage in Afghanistan reich ist, hat ziemlich schnell einen schlechten Ruf. Die Menschen denken schnell, dass man mit Drogen oder Waffen handelt. Um Alokozay, der als großer Spender gilt, ranken sich auch derartige Mythen. Menschen aus seinem persönlichen Umfeld, die weder mit ihm verwandt noch befreundet sind, meinten mir gegenüber allerdings mehrmals, dass das absolut nicht der Fall sei. Alokozay spendet und finanziert viele wohltätige Projekte nur, weil er seinem zerstörten Land helfen will. Warum auch nicht? Vieles geschieht übrigens anonym und im Schatten der Öffentlichkeit. Die Gründe, warum viele Philanthropen das so machen, dürften mittlerweile bekannt sein.
Ich halte die Kritik an Gates, Buffet und Co. auch für unangemessen - zumal sie so abstrakt bleibt. Konkrete Fälle von Missbrauch, Lobbyismus und Paternalismus verdienen einen prüfenden Blick, aber diesen allgemeinen Vorwurf "das System" zu stützen, kann ich nicht ernst nehmen. Es mag ja etwas dran sein, aber welche Signale sendet eine derartige Auseinandersetzung mit Philanthropen? Gerade in Deutschland halten sich die Vermögenden ohnehin schon sehr zurück, nicht zuletzt aus Scheu vor der Öffentlichkeit - dabei bräuchte es deren Einsatz heute mehr denn je. Derartige Berichterstattung gibt den 99% Vermögender recht, die ihren Reichtum lieber im Stillen genießen.