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Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerMittwoch, 22.07.2020

Anne Haeming hat kürzlich ein Interview mit mir über mein Buch "Streifzüge durch die Nacht" geführt: Was erlebt man in der Dunkelheit, was sollte man mitnehmen, und wie hat sich unser Bild auf die Nacht verändert? Auf zwei Aspekte, die in den Kommentaren zur Sprache kommen, will ich hier kurz eingehen: 

Sollte man nicht wenigstens die Nacht in Ruhe lassen?

Meine Erfahrung: Wer nachts unterwegs ist, läuft nicht wie ein Trampeltier durch die Landschaft, sondern verhält sich möglichst lautlos, schon um die Tiere nicht aufzuschrecken und sie vielleicht sogar beobachten zu können. Laut und störend sind weniger die paar Nachtwanderer (es sind ohnehin sehr, sehr wenige), sondern Autos und Lastkraftwagen, die über viele Kilometer zu hören sind. Wie wäre es also mit einem radikalen Nachtfahrverbot? Mein Tipp zudem: Lasst die Taschenlampe aus. Man braucht sie nur in den allerseltensten Fällen.

Ist Nachtwandern nur etwas für Männer?

Darauf hatte ich zwar im Interview geantwortet, aber um hier noch mal ausführlicher zu werden, weil der Punkt die Emotionen doch erstaunlich in Wallung bringt: Ich habe auch Frauen kennengelernt und begleitet, die nachts häufig alleine draußen unterwegs sind, etwa die Nachtmalerin Silke Silkeborg. Auf ihrer Internetseite findet sich ein Text mit dem Titel: "Wer flaniert eigentlich noch nächtens?" (Leider kann man ihn nicht direkt verlinken.)

Gleichwohl stimmt es, dass viele Menschen, vor allem Frauen, aber auch Männer die Dunkelheit fürchten. Und, zugegeben, mir wäre nicht unbedingt wohl dabei, wenn meine Frau jede Nacht alleine an der Isar spazierenginge. Allerdings überschätzen wir die Gefahren maßlos. Auf fast keiner meiner stundenlangen Wanderungen durch die Landschaft habe ich nachts einen Menschen getroffen. Zustimmen kann ich deshalb einer Waldpädagogin, die seit vielen Jahren regelmäßig mit Schulklassen im Dunkeln umherstreift, sie ist überzeugt: Die Angst vor der Nacht wird immer größer und übertriebener.

Woher kommt die Angst? Ich will es mal salopp formulieren: Die allermeisten Verbrechen passieren nicht in der freien Natur, sondern um Viertel nach acht im deutschen Fernsehen. Soll heißen: Wir sind alle von Tatort und Aktenzeichen XY geprägt, schauen Horrorfilme wie Blair Witch Project und zocken Ballerspiele, wo man seine Feinde im dunklen Wäldern abmurksen muss. Kein Wunder, dass man anfängt zu glauben, in der Dunkelheit drohe allerlei Ungemach.

Wer trotzdem eine Nachtwanderung machen will, aber sich nicht recht traut, der sollte halt mit einem Bekannten zusammen aufbrechen – und vielleicht auch nicht erst loswandern, wenn es schon stockdunkel ist.

Die Überschrift dieses Piqs entstammt übrigens einem Schlager aus den 30er-Jahren, der mich öfters als Ohrwurm begleitete – hier in einer großartigen Vertonung von Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys. Es ist eine Huldigung an jene Stunden, in denen der normale Spießbürger mit seiner Zipfelmütze auf dem Kopf im Bett liegt und schläft.

Hinweisen will ich hier noch auf ein Piqd-Gespräch, das Max Rosch mit mir vor einigen Wochen über Lichtverschmutzung geführt hat.

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da

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