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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Während Hong Kong die Schlagzeilen um China dominiert, neben dem Handelskrieg mit Trumps Regierung, sind die sogenannten chinesischen Umerziehungslager etwas in Vergessenheit geraten. Ebenso wie die geschätzt eine Million Menschen darin. Meist Muslime, Uiguren und alles an Minderheiten, die der Regierung in Peking ein Human-Dorn im Auge sind.
Sayragul Sauytbay hat das Lager von Xinjiang überlebt. Dass es sich um Xinjiang handelt, wusste sie lange nicht. Vier bewaffnete Männer erjagten sie und verschleppten sie mit einem schwarzen Sack über dem Kopf dorthin. Das Vergehen der Frau, die seit zwanzig Jahren Lehrerin der chinesischen Sprache ist? Ein Mann und ein Kind im Ausland, in Kasachstan (und ihre Identität, grundsätzlich).
Was Sauytbay der Haaretz berichtet, ist an Grausamkeit kaum auszuhalten. Psychische und physische Folter, medizinische Experimente an den Häftlingen, Vergewaltigungen. Sauytbay wird als Lehrerin festgehalten und eingesetzt, die schlimmsten Dinge bleiben ihr erspart. Bis eine neuangelieferte Frau sie um Hilfe anfleht. Obwohl Sauytbay nicht hilft, setzt es Strafen.
Wie aus dem Nichts wird sie eines Tages freigelassen. Für ein paar nichtige Tage, dann soll sie wieder ins Lager, diesmal als Kriminelle. "Der sichere Tod". Sie flieht.
Quelle: David Stavrou Bild: Ellinor Collin EN haaretz.com
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