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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Dieser Beitrag im MIT Technology Review thematisiert das Problem des “Heeres” unsichtbar bleibender Arbeiter, die im Dienste von Google und Co. die jeweiligen Künstlichen Intelligenzen (KI) im Hintergrund trainieren, damit wir alle bei unserer täglichen Arbeit von dieser KI profitieren können. Hierfür wurde Mary Gray, Mitautorin des Buches über “Ghostwork” im Silicon Valley, interviewt.
Als Ghostwork wird von der Mitautorin solche Arbeit beschrieben, die durch eine Software gesteuert und an einen Menschen vergeben wird, ohne dass es zur Intervention eines weiteren Menschen kommt. Hierzu zählen beispielsweise das Training von Übersetzungs-KI oder die Prüfung von als bedenklichen gemeldeten Inhaltes in sozialen Medien. Das Fatale an dieser Arbeit ist, so die Autorin, dass sie unsichtbar im Hintergrund ausgeführt wird und nach außen hin nicht von der Arbeit einer KI zu unterscheiden ist. Damit wird der menschliche Arbeiter selbst entwertet. Eine Kontrolle auch der Supply-Chain ist für den Kunden nicht mehr möglich. Da die so Arbeitenden meist weit über die Welt verteilt sind und eine externe Kontrolle der Wertschöpfungskette nicht mehr möglich ist, gibt es keine externe Korrekturmöglichkeit und keine Chance dieser Arbeiter, sich zu organisieren, um eigene Interessen zu formulieren und zu vertreten. Dazu kommt, dass entgegen der Vermutung diese Arbeiter eher formal sehr gut ausgebildet sind, da die Arbeit wichtige Kompetenzen (kontextbezogene Urteile, Interaktionen) erfordert.
Die Autorin verweist als Antwort auf die Frage nach der Lösung dieses Problems auf die Notwendigkeit, diese Form der Arbeit mit sozialen und finanziellen Mindeststandards zu versehen. Leider sagt sie jedoch nicht, wie dies konkret geschehen soll. Aber zuvorderst geht es sowieso darum, diesen unsichtbaren Menschen mit einem solchen Buch eine Stimme zu geben.
Quelle: Karen Hao Bild: Houghton Mifflin ... EN technologyreview.com
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Die Formulierung "unsichtbare Menschen" trifft es gut. Laura Meschede hat vor einiger Zeit im piqd Salon über Clickwork und die Gig Economy gesprochen: https://www.piqd.de/pi...
Das ist jetzt sehr aus der Perspektive der Arbeitnehmer argumentiert (was richtig und wichtig ist). Auch aus Nutzersicht ist Ghostwork aber ein Problem, denn mit der Unsichtbarkeit geht ein hohes Risiko von fehlender Verantwortung einher. Man stelle sich vor die AI-Dompteure wären ähnlich präsent im öffentlich Diskurs wie Künstler. Ich vermute stark: Software würde anders aussehen....menschlicher.....besser.