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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Als sich das Internet dieser Tage wieder einmal versammelte, um über Kim Kardashian herzufallen, weil sie sich erdreistet hatte, ein Bild ihres nackten Körpers auf Twitter zu posten, reagierte sie unter anderem mit dem süffisanten Hinweis auf ihre 80 Millionen Dollar Gewinn aus ihrer Android- und iPhone-App Kim Kardashian: Hollywood. Man muss diese Reaktion nun nicht souverän oder sympathisch finden, aber gelogen ist das zumindest nicht: Das Free-to-Play-Rollenspiel, in dem es darum geht, durch die richtigen Verabredungen oder das Erledigen von Modeljobs den Aufstieg in die Liga der A-Promis zu schaffen, soll tatsächlich gigantische Mengen an Geld in Kardashians Kasse gespült haben, und sein Erfolg scheint bis heute ungebrochen.
Die britische Kolumnistin Eleanor Margolis berichtet in dieser bittersüßen kleinen Geschichte voller Witz über einen Selbstversuch mit Kim Kardashian: Hollywood, von dem sie sich Entspannung und Ablenkung von ihrer Angststörung erhofft. Natürlich taugt die Kardashian-App dafür nicht wirklich. Doch bei dem kurzen Ausflug in die Free-to-Play-Celebrity-Abgründe, den Margolis mit ihrem Avatar mit dem schönen Namen „Diarrhoea“ unternimmt, entdeckt sie dafür unerwartet progressive Elemente.
Natürlich darf man sich trotzdem über Free-to-Play-Abkassiererei empören. So wie das übrigens auch der Ehemann von Kardashian schon getan hat. Und natürlich dürfte es für junge Mädchen wesentlich bessere Zeitvertreibe geben als den virtuellen Weg von der E- zur A-Celebrity. Nicht die Nase rümpfen, sondern sich selbst an ebendiese fassen sollten allerdings diejenigen, die sich für fortschrittlich halten, wenn sie Kim Kardashian für ihr Twitter-Blankziehen verteufeln.
Quelle: Eleanor Margolis newstatesman.com
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