Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Kleiner Ausflug zur Cancel Culture

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

Zum User-Profil
Tino HanekampDonnerstag, 13.08.2020

Was genau ist eigentlich Cancel Culture? Woher kommt der Begriff? Wer benutzt ihn und wie? Was passiert hier eigentlich? Und was machen wir jetzt damit? Um Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu finden, habe ich mich heute ein bisschen auf die Suche begeben und dabei einige interessante Texte gefunden, die ich der geschätzten Leserschaft nicht vorenthalten möchte, da sich der/die ein oder andere vielleicht ähnliche Fragen stellt.

Cancel culture: what is it, and how did it begin? — dieser Text aus dem Telegraph geht dem Ursprung des Begriffes nach, lässt sich als Chronik der Entwicklung des Phänomens lesen und stellt die interessante Frage: "Can cancel culture be cancelled?“


Nick Cave: 'cancel culture is bad religion run amuck‘ — der Musiker Nick Cave hat in seinen Red Hand Files zum Thema geschrieben (wie immer sehr prägnant und meinungsstark), sieht in der Cancel Culture vor allem eine zunehmende Weigerung der Menschen, sich mit „difficult ideas“ auseinanderzusetzen, und befürchtet einen "erstickenden Effekt auf die kreative Seele einer Gesellschaft.“

A force that finds its meaning in the cancellation of these difficult ideas hampers the creative spirit of a society and strikes at the complex and diverse nature of its culture.


How Capitalism Drives Cancel Culture — spannendes Stück im The Atlantic, das die Cancel Culture nicht aus sozialer, sondern ökonomischer Perspektive betrachtet. Kernaussage: Der Kapitalismus, bzw. der „woke capitalism“, macht sich die Sache zunutze, befeuert die Cancel Culture, konzentriert sich dabei aber auf „social radicalism“, um "economic radicalism“ zu meiden, um den aber müsse es gehen, wenn sich wirklich etwas ändern soll.

If you care about progressive causes, then woke capitalism is not your friend. It is actively impeding the cause, siphoning off energy, and deluding us into thinking that change is happening faster and deeper than it really is.


“Cancel culture” does not exist — schreibt Sarah Manavis im New Statesman und meint damit, dass letztlich niemand wirklich gecanceld wird, da es immer nur Berühmte und Mächtige trifft.

Cancellation, in the terms it is culturally viewed in, does not exist. Famous people with controversial opinions mostly get to carry on as they were; careers are not destroyed. As American journalist Jessica Valenti wrote earlier in July, “At the end of the day, ‘cancel culture’ is a term full of sound and fury, signifying nothing… facing consequences for what you say and do is not a free speech violation.” The powerful hold onto their power. The only real cost is having to listen to what others have to say. This is not about a social issue, a culture war, or even an open letter. It’s about how, even with a louder voice online, a mass of powerless people remains no match for the voice of a powerful one. Dynamics may shift, but oppressed groups (such as trans and black people) remain the losers in this battle. The individuals and institutions who wield power remain the same.


Am interessantesten fand ich das hier gepiqde Meinungsstück von Ross Douthat in der New York Times — 10 Theses About Cancel Culture. Hier einige seiner Thesen, ohne seine sehr lesenswerten Ausführungen:

2. All cultures cancel; the question is for what, how widely and through what means.

4. The internet has changed the way we cancel, and extended cancellation’s reach.

5. The internet has also made it harder to figure out whether speech is getting freer or less free.

8. The right and the left both cancel; it’s just that today’s right is too weak to do it effectively.

10. If you oppose left-wing cancel culture, appeals to liberalism and free speech aren’t enough.

Kleiner Ausflug zur Cancel Culture

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 4
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 4 Jahre

    interessant und guter überblick - aber schade dass alle genannten Quellen englisch sind ... :-)

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 4 Jahre

    Ich finde auch Margarete Stokowskis aktuelle Kolumne zum Thema spannend: https://www.spiegel.de...

  3. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 4 Jahre

    Das alle ˋKulturen´ mehr oder weniger "canceln" oder es zumindest versuchen, das glaub ich sofort. Die Frage ist nur, wie geht die Gesamtgesellschaft bzw. die konkurrierenden Kulturen dieser Gesellschaft damit um.

  4. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 4 Jahre

    Interessante Zusammenstellung!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.