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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Das Unglück geschah am 4. August 2020: In einer Lagerhalle im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut flogen 600 Tonnen Ammoniumnitrat in die Luft. Eine monströse Druckwelle ließ ringsum Gebäude einstürzen, raste durch Straßenzüge, drückte Mauern um, 300.000 Menschen verloren ihr Heim, 218 kamen ums Leben.
Es war die schlimmste, plötzlichste Katastrophe der vergangenen Jahre, aber keineswegs die einzige: Seit langer Zeit ist die Stadt am östlichen Mittelmeer, die einst als das Paris der Levante galt, gebeutelt: erst von Bürgerkrieg, dann von Korruption und Misswirtschaft. Selten gibt es hoffnungsvolle Momente wie die Zedernrevolution von 2005, als syrischen Truppen aus dem Land vertrieben wurden.
In dieser lesenswerten, kostenpflichtigen GEO-Reportage berichten Thore Schröder (Text) und Lorenzo Tugnoli (Fotos) von Menschen, die Beirut nicht verlassen wollen, weil sie trotzig, kämpferisch und zuversichtlich sind. Dass Schröder wie Tugnoli in Beirut leben, kommt ihrer Geschichte sehr zugute. Gut ausgewählt sind jedenfalls die Protagonisten, an denen sich die unterschiedlichen Aspekte und Konflikte der Stadtgeschichte verdeutlichen lassen.
Anmerkung: Während man den Blendle-Text auf dem Rechner gut lesen kann, sind die zusätzlichen Infokästen in der Tabletversion nervigerweise mitten in den Text montiert.
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