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Fundstücke

Nach dem Sex sind alle Tiere traurig

Elisabeth Dietz
Redakteurin, Community Manager

An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.

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Elisabeth DietzFreitag, 20.10.2017

Konträrfaszination. Ich habe diesen Begriff erst einmal ausgesprochen gehört, und das war bei Roger Willemsen. Die Redaktionen deutscher Tageszeitungen hegen für die Erotikindustrie eine starke Konträrfaszination. Also schicken sie jährlich einen Journalisten auf die Erotikmesse Venus, der dann einen befremdeten, erzwungen komischen und dezent überheblichen Artikel schreibt. Das ist nicht schlimm, aber auch nicht bemerkenswert.

In diesem Fall ist der Journalist aber Dirk Gieselmann, und das bedeutet, dass man einen besonderen Text erwarten kann, an dem nichts erzwungen ist. Dass man zumindest hineinlesen muss, um herauszufinden, was er gesehen hat. Und ob er wieder den Vergleich mit der fetten weißen Katze verwendet. 

Er sieht die Traurigkeit, die dann entsteht, wenn etwas sehr Persönliches industriell hergestellt wird. (Wie das Liebesversprechen im Schlagertext, das Lächeln der Kassenkraft bei Walmart, die Freiheit des Junggesellen auf dem Junggesellenabschied.) Den Vergleich mit der fetten weißen Katze verwendet er nicht. 

Nach dem Sex sind alle Tiere traurig

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