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Warum sind manche Länder und Regionen reich, andere aber arm? Es gibt viele Möglichkeiten, diese Frage zu beantworten. Ein Argument lautet zum Beispiel, dass bestimmte politische Systeme das Wirtschaftswachstum fördern. Oder dass manche Gesellschaften aufgrund ihrer Kultur innovativer seien als andere. Die Tübinger Wirtschaftshistoriker Jörg Baten und Ralph Hippe betonen in einem aktuellen Fachartikel im Journal for Economic Growth einen anderen Aspekt ganz besonders: Bildung.
Ihre These: In Europa sind vor allem die Regionen heute besonders wohlhabend, wo das Bildungsniveau vor rund 100 Jahren schon relativ hoch war. Das wiederum hängt laut den Wissenschaftlern ganz entscheidend mit einem vielleicht etwas überraschenden Faktor zusammen: der Geografie. Den Zusammenhang macht Baten am Beispiel Italiens deutlich:
Die Geografie und das Klima bestimmen welche Produkte besonders gut produziert werden können. Im Süden von Italien ist das vor allem Weizen, der auf sehr großen Betrieben sehr effizient produziert werden kann. Im Norden ist es eine Mischung aus Viehwirtschaft und anderen kleineren Flächen, die für Agrarnutzung gebraucht werden können. Und diese kleinen und mittelgroßen Höfe haben in der Regel die Folge, dass die Bauern sehr daran interessiert sind, dass ihre Kinder ausreichende Bildung erhalten.
Mein Kollege Jan Phillip Wilhelm hat sich in seinem ersten Forschungsquartett mit der Untersuchung von Jörg Baten und Ralph Hippe beschäftigt. Sein Fazit: Wer die ungleiche Verteilung von Reichtum beeinflussen und schwächere Regionen stärken will, der sollte zum Verständnis womöglich einmal einen Blick in die Studie von Baten und Hippe werfen.
Das Forschungsquartett zum Nachhören und Abonnieren gibt es bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts, Spotify und auf detektor.fm.
Quelle: detektor.fm | Lars-Hendrik Setz Bild: Evdoha_spb | shut... detektor.fm
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