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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Ein Text, der versucht, eine der spannendsten Fragen überhaupt zu verstehen: Wie viel Macht haben Gedanken über uns? Und wie viel wir über unsere Gedanken?
Die Harvard Professorin Ellen Langers erforscht seit Jahrzehnten diese Frage. Ihr Ziel: “Das Bewusstsein der Menschen dafür zu schärfen, dass ihre Handlungen größtenteils auf Annahmen über die Welt beruhen, die ihnen im Laufe der Zeit beigebracht oder eingeredet wurden – und die im Leben nicht unbedingt weiterhelfen.”
Die Welt, die wir erleben, sieht nicht objektiv so aus, wie wir sie wahrnehmen, das ist klar. Aber wie sehr wir sie unbewusst einfärben, durch das, was wir gelernt haben, und wie das nicht nur unser Denken, sondern auch unsere Körper beeinflusst - das beginnen Forscher gerade erst zu verstehen.
Langer etwa stellte fest, dass Zimmermädchen, denen man sagte, dass ihre Arbeit wie Sport sei, Gewicht verloren. Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen, die ohne Fitness-Bewusstsein Betten aufschüttelten und Mülleimer ausleerten. Ein anderer Forscher konnte zeigen, dass Probanden, die sich mit Begriffen aus der Welt von Senioren auseinandersetzten, danach unbewusst langsamer liefen. Auch Vorurteile beeinflussen unsere Fähigkeiten: Teilnehmerinnen, die zu Beginn eines Mathematiktests ihr Geschlecht angeben müssen, zeigen eine deutlich schlechtere Leistung als bei einem Test, bei dem das Geschlecht nicht abgefragt wird.
“All diese Experimente zeigen: Nicht nur was wir über uns selbst, sondern auch das, was wir über andere denken, hat enorme gesellschaftliche Konsequenzen.”
Quelle: Ilka Piepgras Bild: Cydonna/photocase... zeit.de
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