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Sucht und Ungerechtigkeit

Benedikt Sarreiter
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Benedikt SarreiterMontag, 20.02.2017

Ich habe vor einiger Zeit schon einmal einen Artikel von Carl Hart gepostet. Nun, ich mag einfach, wie er als Neurowissenschaftler auf Sucht blickt und eine völlig andere Perspektive als der Forschungs-Mainstream einnimmt. Also nochmal einen. In diesem Kommentar für Nature führt Hart aus, wie schädlich es ist, über Sucht beinahe ausschließlich als Stoffwechselproblem des Gehirns zu forschen, obwohl, wie Hart schreibt:

The notion that drug addiction is a brain disease is catchy but empty: there are virtually no data in humans indicating that addiction is a disease of the brain, in the way that, for instance, Huntington's or Parkinson's are diseases of the brain. With these illnesses, one can look at the brains of affected individuals and make accurate predictions about the disease involved and their symptoms.

Trotzdem werden vor allem Studien finanziert, die nach den Gründen für Sucht im Gehirn suchen und sozioökonomische Aspekte – also wie wächst jemand auf, in welchen Verhältnissen lebt er oder, welche Arbeit, wie viel Geld hat er oder sie oder nichts von beidem – außer Acht lässt. Doch sie spielen sicher eine Rolle, so Hart. Warum die einseitige Fokussierung auf das Gehirn zu sozialer Ungerechtigkeit führt, zeigt dieser Text. Und deswegen ist er absolut lesenswert.


Sucht und Ungerechtigkeit

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