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"Wenn Menschen noch nicht einmal in Afrika schwarz sein dürfen, wo dann?"

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMontag, 23.09.2019

Hach ja, man kann diese brand eins-Geschichten eigentlich alle piqen. Sie sind durch die Bank gut, aber einige sind trotzdem noch besser. Diese hier zum Beispiel, die davon handelt, dass schwarze Frauen in Afrika ihre Haut mit Hilfe von Bleichmitteln aufhellen wollen. Das klingt erst einmal irre, erklärt sich aber aus einer gesellschaftlichen Ordnung, die bis heute durch den Kolonialismus geprägt ist. Oder konkreter: Wer helle Haut hat, steht in der Hierarchie weiter oben. Weiße Haut heißt Reichtum, Status, Macht. Mit den Bleichmitteln, die von einer großen Mehrheit verwendet werden, gefährden die Menschen (und in erster Linie Frauen) jedoch massiv ihre Gesundheit. Im Text geht es nun um die Unternehmerin Grace Amey-Obeng, die mit sehr wenig Cash eine erfolgreiche Firma gegründet hat, um den Opfern von Hautbleichmitteln zu helfen. Und natürlich auch, um selbst Geld zu verdienen. Heute ist sie eine der reichsten Frauen Ghanas. Deutlich wird, in wie viele Aspekte des Lebens der Kolonialismus eingedrungen ist und wie es gelingen kann, ihn zu überwinden.

"Wenn Menschen noch nicht einmal in Afrika schwarz sein dürfen, wo dann?"

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