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Klima und Wandel

Studie: Fleisch- und Molkereikonzerne schaden dem Klima ähnlich viel wie die Ölindustrie

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMittwoch, 18.07.2018

Die fünf größten haben zusammen einen höheren Treibhausgas-Ausstoß als der Ölkonzern Exxon. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) sowie der Umweltorganisation Grain.

Der Grund: Kühe stoßen beim Verdauen große Mengen Methangas aus. Methan macht einen substanziellen Teil des menschgemachten Treibhauseffektes aus, denn das Gas ist 25-mal so wirksam wie Kohlendioxid. Wird Fleisch und Milch verarbeitet und transportiert, entstehen weitere Emissionen.

Beim Klimagipfel in Paris 2015 hatten sich die Länder darauf geeinigt, dass auch der Nahrungssektor Emissionen reduzieren muss. Genaue Ziele und verpflichtende Vorgaben für Unternehmen und Landwirtschaft gibt es aber bis heute nicht. 

JBS, der größte Fleischkonzern der Welt aus Brasilien, führt in der Studie die Liste der größten CO₂-Verursacher an. Der Konzern hat seinen Investoren in Aussicht gestellt, dass der globale Konsum bis 2030 im Schnitt um 30 Prozent steigen werde, von 37 auf 48 Kilogramm Fleisch pro Kopf. Das steht in krassem Gegensatz zu den Pariser Klimazielen.

Berechnungen zufolge müsste der Fleischkonsum pro Person und Jahr bis 2030 auf 22 Kilo* sinken, um den globalen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Wächst die Branche hingegen im bisherigen Tempo weiter, werde der gesamte Viehbestand bis 2050 etwa 80 Prozent des Treibhausgasbudgets der Erde verbrauchen, so die Prognose.

Auch deutsche Unternehmen finden sich auf der Liste der signifikanten CO₂-Emittenten: Deutschlands größter Molkerei-Konzern DMK steht auf Platz 21, der Fleischkonzern Tönnies belegt Rang 24.

(* Das wären rund 500 Gramm pro Woche, also zwei bis drei Mahlzeiten mit Fleisch. Wer sich in das Thema  Fleischkonsum einlesen möchte: Einen guten Einblick bietet der Fleischatlas der Heinrich-Böll-Stiftung.)

Studie: Fleisch- und Molkereikonzerne schaden dem Klima ähnlich viel wie die Ölindustrie

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Kommentare 1
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 6 Jahre

    In einer früheren Version hatte ich entsprechend dem SZ-Artikel geschrieben, dass die Fleischproduzenten mehr klimaschädliche Emissionen verursachen als alle Ölkonzerne. Tatsächlich muss es heißen: Die fünf größten Fleischkonzerne zusammen haben klimaschädliche Auswirkungen wie EINER der großen Ölkonzerne. Ursache war ein Übersetzungsfehler. Ich bitte dies zu entschuldigen.

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