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Überall dort, wo es zur Konzentration von Macht kommt, besteht die Gefahr sexueller Übergriffe. Das hat die #MeToo-Bewegung offensichtlich gemacht. Doch es zeigt sich auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel auch in der Tanz- und Ballettwelt. Die Arte Dokumentation macht deutlich, wie sehr die Macht Einzelner in Gruppen den Nährboden bereitet für mögliche sexuelle Ausbeutung. Aber sie zeigt auch neue Ansätze, mit denen andere Formen der Zusammenarbeit unter anderem beim Scottish Ballet ausprobiert werden. Hier werden Mechanismen durchbrochen, die über Jahrzehnte selbstverständlich waren. Oft ist Veränderung nur eine Frage des Bewusstseins.
Schon bald nachdem der Hashtag #MeToo im Jahr 2017 durch die sozialen Netzwerke ging, wurden auch die ersten Vorwürfe von sexuellen Übergriffen in der Tanz- und Ballettwelt bekannt. Von New York bis Antwerpen sehen sich immer mehr Balletthäuser, Kompanien, Intendanten und Choreographen mit Vorwürfen konfrontiert. Befürworter der Debatte sehen die sozialen Medien als Chance, um Bewusstsein zu schaffen. Kritiker warnen vor Überreaktionen und Vorverurteilungen. Was aber macht das Ballett so besonders innerhalb dieser Debatte? Warum scheint es gerade dort so ausgesprochen schwer zu sein, Grenzen zu definieren? Die Dokumentation zeigt, wie sehr die Welt des Tanzes für Übergriffe und Missbrauch anfällig ist und blickt zurück in die Geschichte des Balletts, dessen Anfänge bis auf Ludwig XIV. zurückgehen. In der Dokumentation kommen Christopher Hampson, der Intendant des Scottish Ballet in Glasgow, und seine Tänzer und Tänzerinnen zu Wort, die neue Wege der Zusammenarbeit ausprobieren. Auch andere Choreographen und Choreographinnen wie Jiri Bubenicek und Katarzyna Kozielska werden bei der Arbeit gezeigt. Dazu werden Aktivistinnen befragt und es kommen auch die Stimmen und Geschichten derer zu Wort, die selbst Formen des Missbrauchs erfahren haben.
Die Dokumentation ist noch bis zum 9. April in der Arte-Mediathek zu sehen.
Quelle: Lena Kupatz, Lina Schienke Bild: Arte arte.tv
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