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Der Historiker und Germanist hat zunächst als Verlagslektor gearbeitet und wechselte dann zur Zeitung, genauer: zur Süddeutschen Zeitung. Dort war er in dern 80er und 90er Jahren tätig als Sachbuchredakteur und Feuilleton-Chef. Von dort wechselte er als Programmgeschäftsführer zum S.Fischer-Verlag. Als Sachbuchautor blieb er der SZ jedoch weiterhin verbunden und arbeitete ihre Anfangszeit, sowie die Biografie des Mitbegründers Franz Josef Schöninghs auf.
„Wir wollen die Dichtung und die Malerei mit Nichts ändern, wir wollen den Krieg mit Nichts zu Ende bringen: Wir stehen hier ohne Absicht, wir haben nicht mal die Absicht.“ Indirekt Martin Heideggers „das Nichts nichtet“ vorwegnehmend, gab Richard Huelsenbeck vor hundert Jahren auf der legendären Gründungsversammlung der Dada-Bewegung am 5. Februar 1916 in der Züricher „Künstlerkneipe Voltaire“ einen vagen Hinweis für das darob verstörte Bürgertum: „Dada kann man nicht begreifen. Dada muss man erleben.“ Es war ein höchst provokativer „Ulk mit Weltanschauung“ (Alfred Kerr), der festverankerte Ideologien und ihre Folgen wie Kriegsbegeisterung und Kriegsführung ad absurdum führen wollte: „So sterben wir, so sterben wir, wir sterben alle Tage, weil es so gemütlich sich sterben lässt. Morgens noch im Schlaf und Traum, mittags schon dahin. Abends schon zuunterst im Grabe drin.“ Da langte es schon, Napoleon als „Stimmungsathlet“ zu ironisieren, um den Saal in Aufruhr zu versetzen und die Bühne zu verwüsten. Bekannte europäische Exilanten hatten sich in den Metropolen Zürich, Paris und Berlin mit erkennbarer Lust zu absurden Wortspielen („Ein Hund ist eine Hängematte“), völlig sinnenstellten Gedichtzeilen wie Hugo Balls „Gadji beri bamba glandridi laula lonni cadora“ aus dem Jahr 1916 verschworen. Oder sie bekannten sich zu Aktionen, in denen beispielsweise Walter Serner aus seinem Dada-Manifest „Letzte Lockung“ las, während einer Schneiderpuppe Kunstblumen unter die Nase gehalten wurden. Nichts war zu schade, die herrschenden Verhältnisse zu konterkarieren. In Berlin herrschte als Kampfansage gegen die allgegenwärtige „formvollendete Schmalzstullenseele“ ein politischerer Grundton, in Paris bereits die surrealistischen Untertöne eines André Breton; Paul Ēluard krächzte ins Publikum: „Moral: Wir sehen alles, wir lieben nichts, wir sind gleichgültig.“ Walter Mehring wusste 1920, dass er sich den Zorn des Bürgertums einhandeln würde mit dem Dada-Couplet „berliner simultan“: „Das Volk steht auf! Die Fahnen raus! Bis früh um fimfe kleine Maus, im Ufafilm, hoch Kaiser Will’m! Die Reaktion flaggt schon am Dom, Mit Hakenkreuz und Blaukreuzgas, Monokel kontra Hakennas, auf zum Pogrom!“ Nur acht Jahre nach Gründung löste sich die Dada-Bewegung der Zentren bereits wieder auf, in Frankreich immerhin gefolgt vom wesensverwandten Surrealismus. Vielleicht brauchen wir gerade heute wieder neben dem Kabarett eine Kunstrichtung, die hilft, Vorurteile und stereotype Argumentationen drastisch in Frage zu stellen. Wie damals, vor hundert Jahren Dada mit höchst unkonventionellen Mitteln. Nachzulesen und in einer „dadaequaten“ typographischen Gestaltung zu bewundern ist diese Textkomposition der Buchgestalter um Herausgeber Andreas Puff-Trojan in dem soeben ausgelieferten Dada-Almanach Textbilder, Lautgedichte, Manifeste. Vom Aberwitz ästhetischer Contradiction. München: Manesse Verlag 2016. Ein Bildertextbuch, das alle Chancen hat, in diesem Jahr als eines der schönsten Bücher prämiert zu werden.
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Spannend.
Ich erlaube mir, den Link zum Buch nachzureichen:
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