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Medien und Gesellschaft

Falsche Nachrichten sind längst nicht so verbreitet wie die Debatte über sie

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertSonntag, 03.03.2019

Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Einfluss sogenannter "Fake-News" auf das Wahlverhalten. Die ersten Ergebnisse sind ermutigend: So manipulierbar, wie es lange aussah, sind die Menschen nicht.

Unwahre Nachrichten verbreiten sich, werden aber oft nur von einer kleinen Gruppe wahrgenommen und haben nur einen geringen Effekt. Zwar seien soziale Medien eine wichtige Informationsquelle während des US-Wahlkampfes gewesen, aber nicht die dominante.

Interessant auch die Verteilung von Menschen, die selbst "Fake-News" weiterverbreiten.

Weniger als fünf Prozent der Menschen links oder in der Mitte des politischen Spektrums verbreiteten Fake-News weiter. Bei den rechts oder extrem rechts eingestellten Personen waren es elf Prozent beziehungsweise 21 Prozent. 

Unterschätzt werden darf der mögliche Einfluss von Falschmeldungen dennoch nicht.

Auch wenn Fake-News nicht unbedingt Meinungen ändern können, darf man den Einfluss solcher halbautomatisierten Konten nicht unterschätzen. "Bots oder Posting-Armeen, die zu einem bestimmten Thema tweeten oder kommentieren, erwecken den Eindruck, dass ein Großteil der Menschen diese eine Meinung vertritt", sagt Martin Emmer, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin und Gründungsdirektor am Weizenbaum-Institut in Berlin. "Mittelbar kann das auch Wahlergebnisse beeinflussen, weil diese Konten das öffentliche Bild über ein Thema manipulieren." Sie könnten auch zu einer weiteren Polarisierung beitragen.
Falsche Nachrichten sind längst nicht so verbreitet wie die Debatte über sie

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