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Kurator'in für: Fundstücke Pop und Kultur
Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.
Zurzeit fällt es schwer, sich auf anderes zu konzentrieren als auf die aktuelle Berichterstattung aus Israel und dem Gazastreifen – vor allem die Beschäftigung mit Pop, Kultur und Sport fühlt sich angesichts der Kriegsgräuel fast vermessen an. Trotz alledem oder gerade deswegen, je nach Gefühlslage, möchte ich die Aufmerksamkeit auf ein im positiven Sinne anrührendes Interview mit Agnetha Fältskog lenken: Die "Blonde von Abba" hat ein neues Soloalbum veröffentlicht, "A+" heißt es erratisch-schlicht und auf ihre letzte Veröffentlichung von 2013 verweisend, die noch schlichter mit "A" betitelt war. Im Spätsommer erschien vorab die Single "Where Do We Go From Here?", im begleitenden Video ist eine Comic-Version von Agnetha zu sehen – ein selbstironischer und gleichzeitig pragmatischer move der Künstlerin, denn: “When you get older, you get a bit more limited as to what you want to do,” so Fältskog im Guardian-Interview. Doch altersbedingte Ein- oder Beschränkungen scheinen sich nicht allzu schwerwiegend auszuwirken: Mit den "Abbatar"-Hologramm-Konzerten im eigens erbauten Londoner Konzerthaus meldeten sich die Original-Abba-Mitglieder vor zwei Jahren eindrucksvoll zurück – ohne selbst auf der Bühne zu stehen. Eine revolutionäre Leistung, zweifelsohne.
Doch Agnetha Fältskog fällt es schwer, sich selbst als "Ikone" zu sehen, geschweige denn, sich auf Lorbeeren auszuruhen, die Abba in den Siebziger- und Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts erreicht haben. Im Gespräch berichtet sie davon, wie schwierig es beispielsweise war, das Popstar- und Mutterdasein zu verbinden. Jahrelang hatte sie weder Zeit noch Gelegenheit zum Schreiben eigener Songs, doch die Musik stecke nach wie vor in ihr:
“I think it’s because I didn’t have the time, really. When I started my solo career, I had it in me to write. But into the Abba years, I had two small children to take care of, and a lot of work with travelling, concerts and TV programmes. When we had some free time, I wanted to be with my children. I didn’t forget about music, I just did other things. But I have it in me.”
Fältskog war schon eine Singer-/Songwriterin, bevor sie bei Abba einstieg, doch der große Rummel lag ihr nie. Nach dem Ende von Abba veröffentlichte sie zwar einige Alben, wollte sich allerdings der Popstar-Maschinerie nicht mehr aussetzen. Alexis Petridis' Artikel ist das einfühlsame Porträt einer Künstlerin, der es gelang, sich weitgehend zurückzuziehen – und dennoch eine der einprägsamsten Figuren des Pop zu bleiben.
Quelle: Alexis Petridis Bild: © Ian West/PA Wir... EN www.theguardian.com
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