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Pop und Kultur

Besser spät als nie: Die Geschichte des deutschen Hip-Hops

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
Zum Kurator'innen-Profil
Martin BöttcherMittwoch, 13.10.2021

Knowledge, als das Wissen um die Musik und die Szene, wird manchmal als fünftes Element der Hip-Hop-Kultur bezeichnet. Wer etwas in Sachen "knowledge" für sich tun möchte und zwar im Zusammenhang mit Hip-Hop in Deutschland bzw. mit Deutschrap, der sollte sich in der ARD-Mediathek die vierteilige Serie "Dichtung und Wahrheit" ansehen. Jede Menge Protagonisten und Protagonistinnen kommen zu Wort, erklären ihre Sichtweise, beschreiben, wie sie zum Hip-Hop gekommen sind oder der Hip-Hop zu ihnen. Die Serie umfasst leider nur diese vier Teile, aber hat einen deutlichen Frankfurt/a.M.-Schwerpunkt, vielleicht kommen also auch noch die anderen Regionen zu Wort. Das Schöne an "Dichtung und Warheit ist, dass die Geschichte als oral history erzählt wird, also nicht so sehr als soziologische oder feuilletonistische Deutung mit Volkshochschulcharakter, sondern eben im O-Ton. Das wirkt. Hier gepiqd ein Artikel von Volkan Agar, der in der taz aufgeschrieben hat, was ihm an "Dichtung und Wahrheit" so gut gefällt:

Aber gerade das ist die Stärke des Vierteilers, der in seiner Aufmachung an die Netflix-Serie „Hip-Hop Evolution“ über die US-Rapgeschichte erinnert: Die Menschen, die Hip Hop machen, erzählen ihre Geschichten selbst. Aus ihren Zitaten entsteht ein Mosaik aus Wut, Trauer, Sehnsucht, Identifikation, Aufbegehren. Nur so versteht man Deutschrap, den man nicht mit Zeitstrahlen in Geschichtsbüchern darlegen und erfassen kann. Denn er ist vor allem etwas, das Menschen fühlen.

Vier Folgen von jeweils einer halben Stunde Länge ... das ist nicht viel. "Hip-Hop Evolution", das nordamerikanische Vorbild, hat mittlerweile 16 Folgen von jeweils einer Dreiviertelstunde angesammelt. Hoffen wir mal, dass da noch was kommt, es gibt definitv noch sehr viel zu erzählen.

Besser spät als nie: Die Geschichte des deutschen Hip-Hops

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Kommentare 1
  1. Arne Feddersen
    Arne Feddersen · vor 3 Jahren

    Eine wirklich gut gemachte Doku, die meinen Blick auf Moses Pelham etwas revidieren konnte. Der Unterschied zum Netflix-Zwilling ist, dass diese Doku ohne die Effektheischerei auskommt und so näher an den Protagonisten ist.

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