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Musik zum Klotauchen – Brian Eno von 1976 bis heute
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Alberne Headline? Sicher. Wird gleich aufgeklärt.
Der Komponist Brian Eno war schon oft Thema bei piqd, natürlich wegen seiner Produzenten-Arbeit für U2, Talking Heads und Bowie. Aber auch, weil so viele KuratorInnen den warmen, tröstenden Klang seiner Instrumentals schätzen. Robert Rotifer meint: "In seiner Person vereint er das Pendelspiel des Pop zwischen der Befriedigung und der Herausforderung der Massen." Angeblich stapelt Eno im Regal seines Studios "keine Notizbücher, sondern Macbooks: für jedes Projekt ein eigener Laptop." (General-Anzeiger).
Sehr treffend hat die von dem Briten kreierte Ambient Music Tino Hanekamp gewürdigt:
Musik als Fläche, fließender Klang, ein Wabern und Oszillieren ohne Inhalt und Drang, quasi Zen. Man kann das als beruhigende Hintergrundbeschallung genießen, wie Naturgeräusche, oder als Fahrstuhlmusik bezeichnen, Muzak, Klangtapete.
Nun zeigt eine neue Compilation, dass Eno solo auch eine Art Enya-Fusion eingespielt hat ("Under"); "Reasonable Question" ist quasi Electro-Pop. Beide sind auf "Film Music 1976 – 2020" zu finden, ein winziger Ausschnitt aus den Hunderten seiner Arbeiten, die in Kino-, Dokumentarfilm und TV-Produktionen zu hören waren.
Enos erster Soundtrack war für einen experimentellen Kurzfilm, der jüngste entstand für "O Nome da Morte", ein Film über einen amazonischen Auftragsmörder, mit einem betörenden Musikvideo, unten gepiqt.
Auch mir war neu, für wie viele Regie-Stars Eno schon gearbeitet hat: Peter Jackson, Michael Mann, Jonathan Demme, David Lynch ("Dune"), immer wieder Derek Jarman – und Danny Boyle. Die ätherische Begleitmusik für Ewan McGregors berühmte Klotauch-Szene aus Trainspotting stammt tatsächlich von Eno.
Bonus piq: "Ambient 1: Music for Airports" hieß Enos bahnbrechendes 1978er Album. Martin Brugger, sonst Bassist der begabten Münchner AfroSlowJazz-Band Fazer, hat sein bald erscheinendes Solodebüt nur mit einem Plattenspieler und einem Prophet 08 Synthesizer eingespielt – und es "Music For Video Stores" genannt. Hübscher Ambient mit Eno im Geiste, etwas perkussiver als das große Vorbild.
Quelle: Brian Eno Bild: YouTube Videostill www.youtube.com
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Da hast du es aber echt spannend gemacht. :-D