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„Queer Eye“: Wohlfühlfernsehen mit Botschaft

Ulrike Klode
Freie Journalistin und Trainerin für Podcast-Entwicklung + Innovationsmanagement
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Ulrike KlodeDonnerstag, 05.07.2018

Eigentlich finde ich TV-Shows, in denen Menschen oder ihre Wohnungen umgestylt werden, furchtbar. Weil hier oft Menschen vorgeführt werden, sie nicht ernstgenommen werden oder weil die Umstyler nicht wirklich auf die Bedürfnisse und Eigenheiten des Menschen eingehen, sondern immer wieder dasselbe vorschlagen, marktkonform, in leicht veränderten Varianten.

Warum also empfehle ich jetzt mit „Queer Eye“ eine solche Sendung? Weil all das, was ich an diesen Shows nicht mag, bei dieser amerikanischen Netflix-Produktion nur selten passiert. Fünf schwule Männer - Bobby Berk, Karamo Brown, Antoni Porowski, Tan France und Jonathan Van Ness - besuchen pro Folge einen Mann (meist heterosexuell) und beraten ihn in Sachen Einrichtung, Lifestyle, Essen, Mode und Körperpflege. Natürlich geht es hier auch um die gängigen Schönheitsideale - aber im Mittelpunkt steht das Herz. Diese fünf sehr unterschiedlichen Männer treten den Menschen, zu denen sie geschickt werden, offen und warmherzig gegenüber. Sie hören zu, lassen sich auf die Menschen ein - und erwarten gleichzeitig, dass man sich auf sie einlässt und auf das moderne Männerbild, das sie mitbringen.

Sie werden dahin geschickt, wo ihr eigener Lebensstil nicht selbstverständlich ist: in ländliche Regionen rund um Atlanta, also in die Südstaaten der USA. Die Fälle, zu denen sie gerufen werden, sind gut ausgewählt, es gibt keine offenen Konflikte - und doch kommen gesellschaftliche und politische Themen vor, in persönlichen, emotionalen Geschichten.

Manchmal wird es ein bisschen zu pathetisch, aber von Überinszenierung keine Spur - es wirkt tatsächlich den Menschen und ihren Gefühlen entsprechend erzählt. Und ich muss gestehen, dass ich mir das ein oder andere Mal verschämt die Augen gewischt habe, weil mich die Liebe und die Warmherzigkeit berührt haben.

Die 2. Staffel wurde im Juni auf Netflix veröffentlicht.

Wer vor dem Einschalten mehr erfahren will: Ich kann die „Süddeutsche-Zeitung“-Kritik von Patrick Heidmann empfehlen.

„Queer Eye“: Wohlfühlfernsehen mit Botschaft

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Kommentare 2
  1. Anna Scholz
    Anna Scholz · vor mehr als 6 Jahre

    Ich finde auch, dass die fünf Männer wahnsinnig nahbar und authentisch rüberkommen. Ganz viel Liebe für die Fab 5 und Respekt für die "Kandidaten", die sich vor laufender Kamera so sehr öffnen!

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 6 Jahre

    gestern gerade episode one gesehen...oder Teile davon...erschien mir auch erstaunlich warmherzig. #EatThisKlum

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