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RVG — wer Jazz hört, hört seinen Sound

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschFreitag, 26.08.2016

Keiner hat mehr Credits. Wer in der Musikdatenbank discogs.com unter „Rudy van Gelder" nachschlägt, kommt auf 3021 Einträge als Toningenieur, Stand Ende August. Der am 25.08. im Alter von 91 Jahren verstorbene US-Amerikaner war kein Produzent, suchte keine Musiker aus und erstellte keine Albumkonzepte. Und war doch so viel mehr als nur der Mann hinter dem Mischpult.

Van Gelder, ein ausgebildeter Optiker, war für den Sound eines Großteils der Platten verantwortlich, die wir heute ehrfürchtig als Referenzgrößen des Modern Jazz bewundern. Für Blue-Note-Meisterwerke wie Herbie Hancocks Maiden Voyage und Lee Morgans The Sidewinder, aber auch John Coltranes A Love Supreme und etliches von Miles Davis. Van Gelder aka RVG, der nie verraten hat, wie er diesen ganz besonderen, warmen Sound erzielte, war der erste, der sich wirklich um die Positionierung der Mikrofone kümmerte, wie er 2012 in einem Interview erzählte. In den 50er Jahren nahm er noch im Wohnzimmer seiner Eltern auf, später baute er sich selbst in New Jersey ein Studio. Auch Jahrzehnte nach seiner Arbeit für das Label Blue Note bleibt der Klang dieser Alben die Messlatte für jeden Jazzmusiker. Was bleibt, sind Erklärungsversuche. Und über 3000 fabelhafte Platten.

RVG — wer Jazz hört, hört seinen Sound

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