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Technologie und Gesellschaft

Was wirklich hinter dem Cambridge Analytica Datenskandal steckt

Michael Seemann
Kulturwissenschaftler, Autor, Internettheoretiker
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Michael SeemannDonnerstag, 22.03.2018

Die Debatte um den Cambridge Analytica-Datenskandal ist verwirrend und komplex und für viele Menschen nicht recht durchschaubar. Beinahe allen Journalisten geht deswegen der wesentliche Grund des Skandals durch die Lappen.

Der Datenskandal hat in Wirklichkeit viel weniger mit Facebooks derzeitiger Verfassung zu tun, als mit seiner Geschichte.

James Allworth fragt die einfache Frage: Was hat sich Facebook nur dabei gedacht, irgendwelchen externen Entwicklern einen derart weitreichenden Zugriff auf ihren kostbarsten Schatz – den Userdaten – zu geben?

Die Antwort crasht alle derzeit verbreiteten Narrative vom nimmersatten Datenmonster und zeigt, wie Facebook damals, 2010, ein ganz anderes Unternehmen sein wollte. Offen, transparent, eine Plattform für Entwickler, statt ein Werbeunternehmen. Und er zeigt, wie eben die Reste dieses Traums eines besseren Facebook – die offene API – zu ebenjenem Datenskandal führen konnten.

Das Tragische ist nun, dass es dieses alte, bessere Facebook ist, gegen das jetzt implizit gekämpft wird. Ja, APIs sind datenschutzrechtlich bedenklich. Aber abgeschlossene Datensilos, in die niemand Einblick hat, als die Unternehmen selbst, sind noch bedenklicher. Die aber werden die Folge des Skandals sein.

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