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Medien und Gesellschaft

Ein Dossier zu guten Medienpodcasts, die wir jetzt brauchen

Benjamin Freund
News Editor / Redakteur bei LinkedIn News

Studierter Medienwissenschaftler & Kulturjournalist. Fest für LinkedIn News, frei für dpa, Tagesspiegel, Monopol, shelfd & Galore. Vorher unter anderem bei ze.tt, DLF Nova, Deutsche Welle, Berliner Zeitung & Musikexpress.

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Benjamin FreundMittwoch, 30.09.2020

Desinformation, Hate Speech, Cyberkrimis – das alles wütet weiter. Trotz oder gerade wegen Corona gefühlt sogar mit ein paar mehr Windstärken als je zuvor. Dabei stehen unsere Bemühungen, Medienkompetenz gezielt schon in die jungen Köpfe des Landes zu pflanzen, auf der Kippe: Einerseits raffen sich schon totgesagte Formate wie thebuzzard mit bundesweiten Schulprojekten wieder auf, anderseits durften wir erst kürzlich den Ausstieg des Podcast-Formats "Was mit Medien" aus den Öffis beklagen. Dabei braucht es gerade jetzt Sattelfestigkeit im Umgang mit digitalen Öffentlichkeiten – für die Jungen und für die, die glauben, dem Medienzirkus bereits erhaben zu sein.

Warum gerade jetzt? Weil uns auf Twitter Debatten im Sekundentakt um die Ohren flattern. Sei es Jan Böhmermann, der sein nicht gedrucktes Interview mit der Frankfurter Sonntagszeitung kurzerhand (ok, 73 Tweets hat er dafür gebraucht) als Thread publiziert. Sei es die BILD, die Friedrich Merz lüstern fragt, ob der ein Problem mit einem homosexuellen Kanzler habe. Sei es das Recherchezentrum Correctiv, dem vorgeworfen wird, gemeinsame Sache mit Aktivist*innen gemacht zu haben. Sei es das Social-Media-Team vom DLF, das auf die Sexismusvorwürfe eines Ex-Freien im eigenen Haus mit einer dürftigen Antwort – wie ausgespuckt aus dem Community-Management-Automaten – reagiert.

Deswegen: Nachfolgend ein paar Medienpodcasts, die ich für konstruktiv, selbstkritisch, einfach gut halte.

Besagter Cast lief unter der Federführung von Daniel Fiene, Herr Pähler und Dennis Horn bis August bei DLF Nova. Im wöchentlichen Turnus wurde aufgeklärt über den Medienkonsum von Millennials, die Credibility des Journalismus oder die Grenzen des Boulevards. Ausgetauscht wurde das Format gegen den Podcast "Achtsamkeit" von Main Huong Nguyen. Mit ein bisschen weniger Audio-Technik, niedrigschwelliger Reichweite und neuen Finanzierungsmodellen wird der Medientalk indes abseits vom DLF fortgeführt. Seither reflektieren die Jungs die eigene Zukunft. 

Schön zu hören war so etwa die Diskussion, inwiefern es für Was mit Medien nun auf besseres Marketing ankommt? Immerhin muss man den "geilen Content ja auch irgendwie an den Mann, die Frau oder divers bringen". Wie das gelingen kann, erklärte Dani Woytewicz, Content-Entwicklerin bei Funk. Anschließend diskutierten die Jungs im Cast, wie gut das Gespräch mit Dani lief. Das klingt alles sehr meta – ist aber, wenn man es zu Ende denkt, klug. Denn so schaffen die Jungs vor allem eines: Selbstkritik & Transparenz.

Mit der Absetzung von Was mit Medien musste beim DLF was Neues her. "Medienjournalismus gehört nicht zu den beliebtesten Disziplinen im Journalismus", heißt es jetzt im Prolog von "Nach Redaktionsschluss". Ob im Umkehrschluss noch auf den Umgang mit dem oben genannten Fall eingegangen wird? Wünschenswert wäre es.

Wie verändert Corona den Journalismus? Was hat die Tagesschau mit TikTok zu schaffen? Und warum fehlt es der Ost-Berichterstattung an Vielfalt? Mit solchen Zukunftsgedanken hat sich Levin Kubeth seit 2018 beschäftigt. Aktuell steckt der Cast leider in der Sommerpause.

Was ist eigentlich Desinformation? Wie prägt sie unsere Nachrichtenökosysteme? Und was können wir wirklich gegen sie unternehmen? Faktenchecks können nur ein erster Schritt der Lösung sein. Ein notwendiges Mittel, das ständig an Reichweitenverlusten krankt. Vor allem braucht es Medienkompetenz, sagen die SNV und auch piqer-Kollege Alexander Sängerlaub, der hier federführend ist.

"Sind die Hörer alle empfindlicher geworden – oder die Satire schlechter?" Mit dieser Frage ging es in der jüngsten Folge in die Besprechung von Serdar Somuncus neuer Radiosendung beim RBB. So liefert der Podcast der Welt unerbittlich Hintergründe, Analysen und sogar (!) ein bisschen Unterhaltung.

Der BR hat kürzlich erst erörtert, warum die ZEIT on- und offline trotz Print- und Coronakrise fit wie ein Turnschuh ist. Mitunter liegt das an so manchem True-Crime-Format und Tausendsassa Giovanni di Lorenzo. Runde 25 Minuten dauern die Folgen des Medienmagazins im Schnitt.

Beim SR2 KulturRadio wird wöchentlich "informiert, diskutiert und räsoniert". Im Fokus stehen mediale Trends und Kontroversen: Von Constructive Journalism bis zum Genderstern. Schön ist, dass hier User*innen-Feedback mit eingebunden wird.

Disclaimer: Ich selbst bin als freier Journalist für Deutschlandfunk Nova tätig.

Ein Dossier zu guten Medienpodcasts, die wir jetzt brauchen

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Kommentare 3
  1. Christoph Zensen
    Christoph Zensen · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

    Ich mag noch sehr:
    * "The View from Somewhere" mit Lewis Raven Wallace
    * "Piratensender Powerplay" mit Samira El Ouassil und Friedmann Karig

    1. Benjamin Freund
      Benjamin Freund · vor 4 Jahren

      Hey Christoph,
      danke dir für die wertvollen Ergänzungen! "The View from Somewhere" hatte ich tatsächlich noch gar nicht auf dem Schirm. Und wenn es mehr in Richtung Polit/Diskurs gehen soll, dann wäre hier natürlich auch noch Sascha Lobos Debatten-Podcast zu nennen.
      LG B

    2. Benjamin Freund
      Benjamin Freund · vor 4 Jahren

      @Benjamin Freund "Das letzte Wort" beim Nova-Was-mit-Medien-Cast hatte übrigens besagter Lobo:

      https://www.deutschlan...

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