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Die Ängste und Sorgen, die Kinder und Jugendliche haben, sind real und zudem oft Spiegelbild unserer eigenen Sorgen und Ängste. Allerdings meinen wir oft, die vermeintlich Erwachsenen, dass wir deshalb erwachsen seien, weil wir es im Gegenteil zu jungen Menschen schaffen, unsere Ängste und Sorgen effizient zu verdrängen oder unter Alltagssorgen zu begraben.
Einerseits klagt die halbe Welt darüber, dass junge Menschen sich politisch zu wenig engagieren, zu selbstbezogen seien, nur noch am Smartphone hingen, wenn sie dann aber aufbegehren, sind sie entweder zu schmuddelig und zu langhaarig (60er/70er Jahre) zu links und zu autonom (80er/90er Jahre), zu naiv (arabischer Frühling) oder in Wahrheit angestellte Schauspieler (eine beliebte Verschwörungstheorie, um Schülerproteste gegen laxe Waffengesetze zu diskreditieren).
Aber nicht nur irre rechte, US-amerikanische Verschwörungstheoretiker diffamieren junge Menschen, die sich zur Zeit politisch engagieren als fremdgesteuert, sei es von ihren Eltern (lesenswertes Portrait von Greta Thunberg in der NY-Times, nach wie vor lesenswerter Facebook-Post von Greta Thunberg selbst) oder als von großen Internet-Plattformen oder fremden Mächten instrumentalisiert.
Diesen Quatsch insinuiert mittlerweile sogar die Kanzlerin.
Dass es auch anders geht, dass Großartiges passieren kann, wenn man Jugendliche ernst nimmt, hat Michaela Haas für die SZ aufgeschrieben. Sie berichtet darüber, wie Jugendliche in Boston seit einer Weile über einen Teil des Stadtbudgets entscheiden können und dabei erstaunliche Dinge passieren.
Die jungen Menschen [haben sich] bislang unter anderem für behindertengerechte Spielplätze eingesetzt, für eine Graffitiwand, kostenloses Wifi, neue Gehwege im Park, Jobberatung für Jugendliche, mehr Recycling-Container in der ganzen Stadt und vor allem für Maßnahmen gegen den Klimawandel.
Quelle: Michaela Haas Bild: „Youth Lead the C... sz-magazin.sueddeutsche.de
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