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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Peter Fischer ist das, was man gemeinhin eine "schillernde Figur" nennt. Der Typ, der mit dicker Karre vorm Café parkt und einen Ramazotti auf Eis bestellt. Der Typ, der eine Runde Cognac für 250 Euro schmeißt. Fischer ist seit 18 Jahren Präsident der Frankfurter Eintracht, im Fußballbusiness des 21. Jahrhunderts eine halbe Ewigkeit. Im ausführlichen 11 Freunde-Portrait des Mannes, der schon Kneipenbetreiber, Musikproduzent, Boutiquenbesitzer und Werber war, kommt dessen ranschmeißerische Seite durchaus zur Sprache:
Hallodri, Lebemann, so könnten es Leute sagen, die es gut mit ihm meinen. Prolet, Populist, drücken es Kritiker hinter vorgehaltener Hand aus.
Doch Fischer sammelte auch Geld für die Opfer des Tsunamis in Thailand, den er 2004 selbst erlebte. Und er hat sich als erster deutscher Vereinsfunktionär gegen die Ultrarechten ausgesprochen: "Wer die AfD wählt, kann bei uns kein Mitglied sein", sagte er im Dezember.
Natürlich sollte man Fischers kalkulierte AfD-Kritik relativieren, so wie es dieser kluge FAZ-Kommentar tut. Doch bleibt der Frankfurter ein Typ mit Haltung. Und das in einer Branche, in der breitestmögliche Vermarktbarkeit über allem steht. "Das braune Pack sollte jede anständige Kurve selbstständig aus dem Block prügeln", gab er schon vor fünf Jahren zu Protokoll.
Ein großartig geschriebenes Portrait, auch für Fußballunkundige, dessen beste Passagen zu lang sind, um sie hier zu zitieren.
Quelle: Ron Ulrich Bild: Ramon Haindl Artikel kostenpflichtig blendle.com
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