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Fatale falsche Forensik
Redakteur
Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Mal ein nicht-digitaler Technologie-piq, und zwar über modern anmutende Forschung, die viel weniger kann als sie verspricht: Martin Angler beschreibt die Schwächen der Forensik, aufgrund derer viele mutmaßliche Straftäter verurteilt werden. Ein Ausflug in die Welt verschmierter Fingerabdrücke, unseriöser Ohrenvergleiche und Geschlechtsbestimmungen von Skeletten.
Itiel Dror ... argumentiert, dass sowohl Richter als auch Laien einen falschen Eindruck von der Präzision forensischer Methoden haben. "Eine 98-prozentige Übereinstimmung kann in diesem Fall niemand garantieren. Dafür gibt es keine objektiven Kriterien in der Fachliteratur", sagt Dror. Und fügt hinzu: "Die Experten vermitteln vor Gericht eine Sicherheit, die es nicht gibt."
Hunderte, wenn nicht gar tausende Menschen wurden anhand falschliegender forensischer Gutachten zu Unrecht verurteilt. Auch ein spektakulärer Fall aus Nürnberg wird geschildert, am Ende bekam der zu Unrecht verurteilte gerade mal 20 D-Mark für jeden der 2186 Tage, die er unschuldig im Gefängnis saß. Teil des Problems ist wohl auch die Unfähigkeit der spezialisierten Professoren, Fehler und blinde Flecken einzugestehen - was ja wiederum auch ein blinder Fleck ist.
Die Lehre: Eigentlich kann man sich nur auf DNA-Analysen verlassen. Diese faszinierende Technik wird nämlich tatsächlich immer besser.
Quelle: Martin Angler Bild: dpa Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
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wie bei so vielen Dingen vor Gericht (=etwa auch Psychologische Gutachten speziell vorm Familiengericht) muss der die RichterIn sich eben dennoch die Mühe machen und ... nachdenken nachfragen nachhaken. und bei Gutachtern sollten eigentlich längst Ausbildungs- und Anforderungskriterien strikt geregelt sein. Jede Putzfrau am Gericht muss mehr Qualifikationen nachweisen. ..