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Der Politikwissenschaft Thomas Biebricher schreibt in seinem Buch „Geistig-moralische Wende. Die Erschöpfung des deutschen Konservatismus“ (erschienen 2019 bei Matthes & Seitz): „Genau genommen ist es nämlich nicht das Bestehende, um dessen Erhalt der Konservatismus kämpft, sondern das Vergehende. Er regt sich typischerweise erst in dem Moment, in dem Traditionsbestände gefährdet und vermeintlich gewachsene Gesellschaftsstrukturen in Auflösung begriffen sind.“
Für den Politologen Jens Hacke wiederum taugt in der politischen Landschaft der Konservatismus „… heute nur noch als anthropologischer Begriff (…), der bestimmte Charaktereigenschaften bezeichne: Dazu gehöre etwa Konsistenz, aber auch eine gewisse Rationalität, Skepsis sowie ruhiges und vorsichtiges Abwägen.“ (aus: https://www.deutschlandfunk.de/debatte-in-der-cdu-mit-konservatismus-wird-man-nicht-weit.694.de.html?dram:article_id=415057)
Dieses Abwägen ist der DNS des Konservativismus geschuldet, weil „…der Konservative im Menschen immer auch das Böse sieht, weil er an idealistische Konzepte nicht glaubt, wird sein politischer Blick in allen Problemen eher Machtfragen, Interessengegensätze und erst ganz zuletzt Wertkonflikte sehen. Macht ist schließlich auch vonnöten, um das Bestehende vor unkontrollierter Veränderung zu schützen.“ (Jens Jessen in: https://www.zeit.de/2010/26/Konservative-Zehn-Thesen)
In diesem politischen, wie gesellschaftlichen Hermeneutikdunst versucht nun der Historiker Andreas Rödder so etwas wie eine Leitplanke anzubringen:
https://www.freitag.de/autoren/michael-angele/gegen-all-diese-moralisierung
Quelle: Michael Angele Bild: Uwe H. Martin/Age... freitag.de
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