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Klima und Wandel

Der Klimagipfel und seine fossilen PR-Berater

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerSonntag, 24.09.2023

Ende November beginnt in Dubai die 28. UN-Klimakonferenz, die COP28. Als Anfang dieses Jahres bekannt wurde, wer Präsident der COP sein soll, gab es Aufruhr: Sultan Ahmed al-Jaber, CEO der staatseigenen Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC). Unter al-Jabers Aufsicht hat ADNOC seine Öl- und Gasproduktion in einem Ausmaß ausgeweitet, das nicht mit dem Pariser Klimaziel vereinbar ist. Dieser Mann führt also nun die Verhandlungen in Dubai an. 

Doch natürlich gibt es um einen COP-Präsidenten ein ganzes Team. Bereits im Februar berichtete Ben Stockton im Guardian, dass mindestens 12 Mitglieder des Präsidentschaftsteams direkt aus der fossilen Industrie kämen. Im Juni deckte der Guardian dann auf, dass ADNOC wohl die E-Mail-Kommunikation des COP28-Büros mitlesen konnte und bei der Antwort auf eine Medienanfrage beraten habe.

Diese Verstrickungen sind vielleicht wenig überraschend, trotzdem ein Skandal. Von daher macht Ben Stockton einen sehr wichtigen Job, indem er immer wieder neue Details zu diesen Verstrickungen veröffentlicht. Im aktuellen Artikel erklärt er, dass zwei PR-Experten von ADNOC auch das Präsidentschaftsteam der COP beraten:

The two Adnoc communications executives named in the leaked document – Philip Robinson and Paloma Berenguer – have a combined 28 years of experience in the fossil fuel industry, according to their LinkedIn accounts. They both previously worked for Shell before joining Adnoc.

Unter anderem sollen sie al-Jaber zu seiner Rede beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel in New York letzte Woche beraten haben. Dort sprach der Sultan erneut von einem "phase-down" (Runterfahren) aus den fossilen Brennstoffen. Dass wir eigentlich ein "phase-out" brauchen, also das Ende für Öl, Kohle und Gas, wird in der Kommunikation von al-Jaber wohl nicht vorkommen. Tragisch!

Der Klimagipfel und seine fossilen PR-Berater

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Kommentare 4
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor mehr als ein Jahr

    Um Licht in die CO2 Hysterie zu bekommen, finde ich es sehr gut, dass diese Glaubensgemeinschaft sich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung stellen muss!
    Da der Scheich auch in den Alternativenergien mit Milliarden investiert sein wird, steht er den Ergebnisse sicher gelassen gegenüber.

    1. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor einem Jahr

      Der Temperaturanstieg ist kein Glaube und seine menschliche Verursachung durch Treibhausgase ist kein Glaube.
      Beides ist das Ergebnis von zweihundert Jahren scharfer wissenschaftlicher Auseinandersetzung.
      Wer das als "Glaube" bezeichnet, hat nicht alle Tassen im Schrank.

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als ein Jahr

    Das ist erhellend wie erschreckend.

    Dazu passt diese Einschätzung vom Scheitern der UN beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele:
    https://www.ipg-journa...

  3. Leonie Sontheimer
    Leonie Sontheimer · vor mehr als ein Jahr

    Ein paar Infos über al-Jaber habe ich im Mai für die taz zusammengetragen (auf deutsch): https://taz.de/Oelkonz...

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