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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Heute ist, wir alle werden es mitbekommen haben, Holocaustgedenktag, erinnernd an die Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945. Zum Anlass werden zahlreiche hochritualisierte Reden gehalten, es wird gemahnt und mit jenen diskutiert, die von Schuldkult faseln. Ines Hielscher hat sich für Spiegel Online mit einem Randaspekt beschäftigt, nämlich der Werkstatt der Konservatoren in der Gedenkstätte in Oświęcim. Auf Grundlage des Gesetzes zur Bewahrung des Geländes des ehemaligen KZs von 1947 wird dort vor dem Verfall gerettet, was noch zu retten ist. Und das ist natürlich schwierig: Nichts, was übriggeblieben ist, war für die Ewigkeit konzipiert, vieles wurde unmittelbar vor oder nach der Befreiung zerstört oder bis an die Substanz reduziert. Zum Artikel gehören dokumentarisch nüchterne Fotos von Felix Adler, die leider fast nur das zeigen, was man eben von solchen Fotos erwarten würde: Laborlichter, Tische, Menschen mit Handschuhen und Holzkonstruktionen an Wänden.
Was dem Artikel fehlt, ist die Frage, ob wirklich aller Aufwand der Bewahrung überhaupt sinnvoll ist: Wenn Bretter imprägniert werden und jeder einzelne Originalnagel so verzeichnet wird, dass man ihn anschließend wieder an der Originalstelle einschlagen kann wäre zumindest zu fragen, worin das der Wahrheitserzählung dient. Dass man sich in Polen nicht dem Vorwurf einer Geschichtsklitterung oder -rekonstruktion aussetzen möchte, wäre ein starkes Argument.
#WeRemember
Quelle: Ines Hielscher Bild: Felix Adler spiegel.de
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Der letzte Satz des Artikels lautet: "Auschwitz ist eine Lektion, die jeder lernen sollte." Sehr bitter, das in diesen Zeiten zu lesen, wo Faschisten es bereits in den Bundestag geschafft haben!