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Klima und Wandel

Krieg in der Ukraine: Die deutsche Mitschuld

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerDienstag, 08.03.2022

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt einen Importstopp von Erdöl und Erdgas aus Russland ab, trotz Putins Krieg. In einer Pressemitteilung erklärt der Kanzler:

Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden.

In einer Analyse hat die Umweltorganisation Transport & Environment ermittelt, dass Deutschland täglich 65 Millionen Dollar dem russischen Präsidenten Wladimir Putin überweist, um seine Energieimporte aus dem größten Flächenstaat der Welt zu bezahlen. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fordert deshalb einen sofortigen Stopp aller Energieimporte aus Russland. Man müsse alles tun, was möglich sei, um die Ukrainer in ihrem Kampf gegen Putin und für die Freiheit zu unterstützen. Die ausbleibenden Lieferungen ließen sich durch Gasvorräte bis zum nächsten Winter ersetzen.

Beide Aussagen haben eine Vorgeschichte: Der SPD waren die fossilen Energien immer wichtiger als die Erneuerbaren. Norbert Röttgen hat als Bundesumweltminister den Ausbau der Erneuerbaren, besonders der Solarkraft, einst massiv bekämpft. Mit Erfolg.

Dabei war es der SPD-Vordenker Hermann Scheer, der schon vor 20 Jahren den Ausbau der Erneuerbaren als Friedenspolitik bezeichnete! Doch statt nun tatsächlich mal den Ausbau der Erneuerbaren anzukurbeln, kommen doch nur wieder alte Rezepte aus der Politik: Die SPD fordert, länger an der Kohle festzuhalten,  genau so wie die CDU. Und bestimmten Politiker ist einfach nicht beizubringen, dass Atomstrom sich als Energie in einer Gastherme nicht einsetzen lässt.

Immerhin Felix Ekardt, der Leiter der Leipziger Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, zeigt uns, wie wir aus dem Dilemma rauskommen können:

1. Das "Fit for 55-Paket" der EU überarbeiten und deutlich radikalisieren.
2. Ein EU-Politikinstrument, um die Nutztierhaltung schrittweise in wenigen Jahren um drei Viertel zu reduzieren.
3. Endlich den Weg frei für die erneuerbaren Energien zu machen.

Natürlich würde das den Menschen in Irpin oder Mariupol nicht mehr helfen. Aber es wäre doch wenigstens ein Anfang!

Krieg in der Ukraine: Die deutsche Mitschuld

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Kommentare 3
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor fast 3 Jahre

    Sigmar Gabriel war der SPD-Politiker, der als erst Umwelt- und dann Wirtschaftsminister den EE-Ausbau vorne proklamiert aber hinten mit Ausbaudeckel und einem Bürokratiegestrüpp verhindert hat.
    Walter

  2. Jochen Dachboden
    Jochen Dachboden · vor fast 3 Jahre

    interessant, aber der Titel deines Beitrags ist doch etwas irreführend. Krieg wird ja nicht verhindert, indem man weniger Handel mit einer Nation betreibt. Im Gegenteil macht eine gegenseitige Abhängigkeit einen Krieg eher unwahrscheinlicher, denn dann schadet es beiden Parteien auf wirtschaftliche Weise. Insofern kann man zumindest fragen, ob es langfristig überhaupt schlau ist, Russland komplett unabhängig zu machen von Europa, bzw. dem Westen. Es könnte dadurch noch unberechenbarer werden.

    1. Nick Reimer
      Nick Reimer · vor fast 3 Jahre

      Absolut ja, im konkreten Fall leider nein: Putin wusste, dass der Handel via Nordstream II nicht zu Stande kommt, wenn er angreift. Hat ihn aber nicht aufgehalten. Und natürlich gehen nicht täglich 65 Millionen Dollar aus dem Handel mit Deutschland in neue Munition gegen die Ukraine. Ein Teil aber schon.

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