Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Pop und Kultur

Die Vorgeschichte von Chemnitz: Eine Erinnerung an die gesetzlosen Neunzigerjahre im Osten

Oskar Piegsa
Redakteur DIE ZEIT
Zum User-Profil
Oskar PiegsaMittwoch, 03.10.2018

Wessis verstehen den Osten nicht. Das ist keine Plattitüde, sondern ist (bzw. war für mich) konkret erfahrbar beim Lesen des hier gepiqden autobiografischen Essays von Daniel Schulz über die Gewalt und Gesetzlosigkeit der 1990er-Jahre.

Schulz' Text ist harte Kost und leistet kulturelle Vermittlungsarbeit: Was man hier lernt, ist dass das in Westdeutschland gängige Framing der Probleme des Ostens wohl mehr verschleiert als erklärt.

Die "Modernisierungsverlierer", die nach dem Mauerfall Häuser von Asylbewerbern angezündet haben, waren demnach gar keine Verlierer, zumindest fühlten und fühlen sie sich nicht wie solche.
Im Gegenteil, sie haben gewonnen und den Staat in die Knie gezwungen — in Rostock-Lichtenhagen, wo die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber nach ihren Angriffen geschlossen wurde, und auch überall sonst, wo sich Polizisten beim Anrücken rechter und rassistischer Schlägertrupps vor Jugendzentren und auf Stadtfesten nicht einzugreifen trauten.

Womöglich, so legt dieser Text nahe, befeuert das noch heute den Hass und die Selbstherrlichkeit in Chemnitz und anderswo.

Die Vorgeschichte von Chemnitz: Eine Erinnerung an die gesetzlosen Neunzigerjahre im Osten

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 5
  1. Jan Paersch
    Jan Paersch · vor 6 Jahren

    Toll geschrieben. Und wichtig, dass es jemand erzählt. Als Großstadt-Wessi dachte ich eigentlich bis jetzt, dass jeder Nazi eine Wahl gehabt hätte.

  2. Oskar Piegsa
    Oskar Piegsa · vor 6 Jahren

    Ah! Pardon. Aber man kann den Text nicht oft genug empfehlen.

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 6 Jahren

      Absolut! Großartiger Text!

  3. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 6 Jahren

    Der Kollege Dmitrij Kapitelman hat den Text auch empfohlen: https://www.piqd.de/re...

  4. Florian Schairer
    Florian Schairer · vor 6 Jahren

    Dieser Artikel hat mich gebannt. Fand ich super. Ich kann mich noch gut an die 90er im Westen erinnern und was Bandkollegen so erzählt haben, wenn sie mal in z.B. Eisenhüttenstadt gespielt haben. Danke.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Pop und Kultur als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.