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Jahrgang 1986, hat Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York studiert und schreibt als freie Journalistin unter anderem für die FAZ, FAS, ZEIT Online, Krautreporter und Monopol. 2014 gründete sie das BLOCK Magazin (www.block-magazin.de), das sie seitdem herausgibt. 2017 erschien ihr erster Roman "Blaupause" beim Hanser Verlag. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
In diesem sehr aufschlussreichen Gespräch erklärt die Soziologin Cornelia Koppetsch ihre Studie zu Männer- und Frauenrollen in Bezug auf Hausarbeit bei unterschiedlicher Einkommenslage. Sie hat untersucht, wie verschiedene Milieus mit dem Rollenwechsel zurechtkommen, der sich ergibt, wenn Frauen zu den Ernährern der Familie werden.
Das deprimierendste Ergebnis der Studie vielleicht gleich vorab: Durch alle untersuchten Schichten und Milieus hinweg machen Frauen mehr Hausarbeit, selbst wenn sie besser verdienen.
Definiert und untersucht hat Koppetsch drei verschiedene Milieus:
Das individualisierte moderne Milieu (Akademiker in Großstädten);
das traditionale Milieu (Arbeiter- und Handwerker in ländlichen Regionen);
das familistische Milieu (Familien in mittelgroßen Städten)
Überraschend ist vielleicht, dass es im "individualisierten modernen Milieu" die größten Probleme mit dem Rollentausch gibt. Die Illusion der Gleichheit muss um jeden Preis aufrechterhalten werden, wenn der Mann "im Moment" weniger verdient, stürzt er sich erst recht in die Arbeit, die nur eben vielleicht wenig Erwerb bringt. Nur angedeutet wird in dem Gespräch die Art und Weise, wie hier antikapitalistische Denkweisen (nicht der Erwerb zählt, sondern die Selbstverwirklichung) zu einer gefährlichen Logik führen, in der ein "armer Künstler" sich nicht um den Haushalt kümmern kann, weil er zu missverstanden und beschäftigt ist. Interessant sind auch Koppetschs Beobachtungen über das traditionale Milieu, in dem zwar darauf hingearbeitet wird, den Mann wieder in "Lohn und Brot" zu bekommen, aber in der Zwischenzeit sind die Rollen klar verteilt – und zwar umgekehrt.
Quelle: Cornelia Koppetsch swr.de
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