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Kopf und Körper

Großartiges Gespräch mit Spitzenköchin Trine Hahnemann zur Gastro in Zeiten von #metoo

Vera Schroeder

Vera Schroeder ist Journalistin und leitet die Redaktion von Süddeutsche Zeitung Familie.

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Vera SchroederSamstag, 10.03.2018

Trine Hahnemann ist Dänin, Chefin einer Restaurant- und Cateringkette, zweifache Mutter und Autorin von 17 Kochbüchern. Im Interview beantwortet sie offen und präzise die wichtigsten Fragen zu den Themen Machotum und Männerkultur in der Gastronomieszene, was sich dort durch #metoo gerade ändert, wie sie sich verändert und was sie für gute Führung hält. Der Text ist so dicht und Hahnemann spricht so auf den Punkt, dass man sich für eine Zitateauswahl gar nicht entscheiden kann. Hier also ein Versuch (und: alles, was sie sagt, lässt sich natürlich auch auf viele andere Branchen übertragen):

Zu touchy Gästen:

Früher bin ich zu solchen Gästen gegangen und habe gesagt: Wenn das noch mal passiert, müssen Sie leider gehen. Heute lasse ich sie direkt rauswerfen.

Zu ihrem Einfluss als Chefin:

Ich mache mir da keine Illusionen, wenn ich nicht da bin. Aber zumindest ist jedem klar, dass ich es nicht dulde. Ich erinnere alle Köche ständig daran. Es geht darum, ein Arbeitsklima zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen. Auch Anschreien ist tabu. (...) Und die einzige plausible Antwort darauf, warum ausgerechnet unsere Branche da so krass ist, lautet: Ständige Unterdrückung ist ein Mittel, um ein männlich bestimmtes System aufrecht zu erhalten.

Über neue kochende Familienväter:

In der oberen Mittelschicht gibt es da ein seltsames Phänomen: Familien, in denen die ganze Woche über die Frau kocht. Am Wochenende fährt dann Daddy auf. Stundenlang jagt er auf dem Markt nach Fleisch und Gemüse und verprasst dabei ein kleines Vermögen, der teuerste Wein ist gerade gut genug, und unter drei Gängen läuft gar nichts. Dafür wird Daddy sehr bewundert. Frauen kochen den Großteil des Essens auf diesem Planeten. Ob in asiatischen Garküchen oder in dänischen Familien. Doch sobald eine Position mit Prestige verbunden ist, wird sie von einem Mann eingenommen. Und hat sie kein Prestige, wird sie flugs damit aufgeladen.

Ach, gar nicht leicht, eine Auswahl. Am besten einfach gleich das ganze Interview lesen.



Großartiges Gespräch mit Spitzenköchin Trine Hahnemann zur Gastro in Zeiten von #metoo

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