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Volk und Wirtschaft

Wie man mit Pizza-Lieferungen risikofrei sehr viel Geld verdient (theoretisch)

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmDonnerstag, 04.06.2020

Irgendwie haben sie es dann doch geschafft: Lieferdienste für Essen haben sich in das Leben vieler Menschen geschlichen. Obwohl die Arbeitsbedingungen für die Lieferfahrer überschaubar gut sind, obwohl Restaurants unter ihnen eher leiden. Die Lieferdienste haben das nur geschafft, weil sie sich mit horrenden Marketingausgaben in den Markt gekämpft haben, bis heute gibt es nur wenige Dienste, die wirklich Geld verdienen. Dieser Text zeigt auf eine sehr pointierte Weise, was daran problematisch sein kann, am Beispiel von Doordash, einem Lieferdienst aus den USA.

Eine Pizzeria bekommt plötzlich Beschwerde-Anrufe: die gelieferte Pizza ist kalt, die Pizza ist falsch belegt usw. So weit, so normal. Nur: Die Pizzeria hat gar keine Pizza-Lieferung! Was ist passiert?

Doordash hat einfach begonnen, eine Lieferoption für diese Pizzeria anzuzeigen und dazu frei zugängliche Informationen von der Webseite abgesogen, allerdings: falsch abgesogen. Die Preise waren falsch. Da kostete eine einfache Käse-Pizza plötzlich so viel wie die Spezialpizza. Das bot eine Chance: Arbitrage. Dabei macht man sich Markt-Ineffizienzen zu Nutze, Profit entsteht aus großen Preisunterschieden.


Also begann der Eigentümer der Pizzeria, bei sich selbst Pizza zu bestellen! Von Doordash bekam er den Höchstpreis, er selbst hatte nur seine üblichen Kosten. Nun: Es hat funktioniert. Doordash hat es nie mitbekommen – und das sagt schon alles aus über eine Industrie, die nur auf blindes Wachstum der Kundenzahl ausgelegt ist.

Wie man mit Pizza-Lieferungen risikofrei sehr viel Geld verdient (theoretisch)

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Kommentare 2
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor mehr als 4 Jahre

    Wenn's nicht so traurig wäre... Dieser Kommentar des Artikels, fasst die ganze Absurdität gut zusammen:
    "Delivery platforms are “hyper-growth” businesses that are trying to grow into a no-growth industry. Food consumption really only grows at the rate of population growth, so if you want to grow faster than that, you have to take market share from someone else. Ideally, you take it from someone weaker, who has less information. In this industry, the delivery platforms have found unsuspecting victims in restaurants and drivers."
    Was bleibt ist Essen gehen oder sicherstellen, dass man auch wirklich direkt beim Restaurant bestellt!

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 4 Jahre

    jetzt schon meine Lieblingsgeschichte 2020...

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