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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Sein Werk bleibt umstritten – bis heute. Sein Name wurde ein Synonym für skrupellose Machtpolitik, für den Einsatz aller Mittel und Methoden. Niccolò Machiavelli schrieb 1513 mit "Il Principe" ("Der Fürst") ein Standardwerk der Politiktheorie. Für ihn geht es in der Politik nicht um Moral – ganz im Gegenteil. Ein starker Politiker, der im Interesse seiner Nation und seiner Mitbürger handelt, müsse bereit sein, auch Böses zu tun.
"Vielleicht ist Machiavelli ein so radikaler Theoretiker, weil er seine Karriere als Praktiker beginnt", schreibt Hanno Scheerer für GeoEpoche. 1498 übernimmt Machiavelli wichtige Aufgaben für den Rat der Stadt Florenz, bekommt einen Posten in der Außenpolitik. Er bricht zu diplomatischen Missionen auf, reist zum französischen König. Dabei erlangt Machiavelli die Einsicht, dass Politik aus Taktik und Verstellung besteht. "Ein Spiel, das er auch selbst lernt und perfektioniert: Denn er ist ein meisterlicher Psychologe, der genau weiß, mit welchen Worten er sein Gegenüber beeindrucken kann", schreibt Scheerer. Selbst hartgesottene Söldnerführer manipuliert er – und täuscht die eigene Regierung.
1512 ist seine Zeit in der Politik vorbei. Spanisch-päpstliche Soldaten erobern Florenz, die Medici kehren an die Macht zurück. Machiavelli verliert sein Amt, dann gilt er als Verschwörer, kommt in Haft, wird gefoltert. Als er Dank einer Amnestie in die Freiheit zurückkehrt, zieht er sich aufs Land zurück. Nun hat er genug über die Politik gelernt, um seine Theorie aufs Papier zu bringen.
Erst 1531 wird sein Werk im größeren Stil gedruckt. Vor allem "Der Fürst", der gegen den Geist des Humanismus verstößt, wird heftig attackiert. Verteidigen kann Machiavelli sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Er ist seit vier Jahren tot - gestorben an einer Bauchfellentzündung.
Quelle: Hanno Scheerer geo.de
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Ich bin mir nicht sicher, ob man sein Werk "Der Fürst" als Theorie bezeichnen kann. Zumindest stellt Machiavelli darin keine normativen Forderungen auf. Es geht ihm nicht um Gut und Böse. Vielmehr beschreibt er Techniken, wie sich die Macht ergreifen und behaupten lässt. Gerade diese wertneutrale, nüchterne Betrachtungsweise war damals revolutionär und wurde lange Zeit nicht verstanden.