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Zeit und Geschichte

Der leichte Weg vom Nazi zum Wirtschaftsguru. Wie einfach ist der Weg umgekehrt?

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Zum Kurator'innen-Profil
Achim EngelbergDonnerstag, 30.01.2020

Das vergiftete Erbe der Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts wirkt nicht nur weiter, sondern schlägt wieder stärker an.

Wie das Gestern mit dem Heute verbunden ist, veranschaulicht Johann Chapoutot, Professor an der Sorbonne, in seinem neuen Buch «Frei zu gehorchen». Für Daniel Binswanger ist der Historiker einer der französischen Experten für die ideologischen Grund­lagen der NS-Herrschaft.

Chapoutot beleuchtet die zwei Leben des Reinhard Höhn. Im ersten war dieser ein führender Nazi-Intellektueller, im zweiten leitete er ab 1956 die neugegründete Akademie für Führungs­kräfte in Bad Harzburg, die zur wichtigen Fortbildungseinrichtung avancierte.

Bis ins Jahr 2000 – das Todesjahr von Höhn – durchlaufen 600’000 Führungs­kräfte die Fortbildungs­kurse der Akademie, von BMW über Opel, Bayer, Aldi bis Thyssen und Krupp entsenden unzählige deutsche Konzerne ihre Kader nach Bad Harzburg.

Dass das noch nicht ins Deutsche übersetzte Buch von Chapoutot für Aufsehen sorgt, liegt nicht nur daran, dass an einem augenöffnenden Fall die Oberflächlichkeit der Entnazifizierung in der Bundesrepublik dargestellt wird und damit beweist, die Aufarbeitung der Vergangenheit war nicht so durchschlagend wie oft behauptet, sondern «Frei zu gehorchen» verstört hochgradig, da es zeigt: Reinhard Höhn war kein Opportunist, der gestern das Gegenteil von vorgestern lehrte.

Zu viele Kontinuitäten zwischen Vor- und Nachkriegszeit sind offensichtlich. Dabei geht es dem Autor explizit nicht darum, zu behaupten, heutige Management­prinzipien oder ein liberales Wirtschafts­verständnis seien im Kern nationalsozialistisch. Diese Schluss­folgerung wäre offensichtlich absurd: Weder der Antisemitismus, noch der Rassismus, noch der Kollektivismus der Volksgemeinschaft spielen im zweiten Leben des Reinhard Höhn eine manifeste Rolle. Der Punkt ist ein anderer: Die Anschluss­fähigkeit von Nazi-Menschen­führung und moderner Management­theorie geht weit. Die Schnitt­menge der Ideologeme ist verblüffend.

Der leichte Weg vom Nazi zum Wirtschaftsguru. Wie einfach ist der Weg umgekehrt?

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