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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Der Slánský-Prozess 1952 war ein Schauprozess gegen 14 führende Mitglieder der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Auf dem jüngsten Höhepunkt der stalinistischen Terrorherrschaft warf man den Angeklagten vor, als Spione des Imperialismus in eine imaginäre Verschwörung verwickelt zu sein.
Der Slánský-Prozess von 1952 gilt als Musterbeispiel der stalinistischen Terrorherrschaft und ihres Antisemitismus, denn die meisten der 14 Angeklagten des makabren Schauprozesses waren jüdischer Herkunft. Man warf den Männern vor, an einer imaginären Verschwörung beteiligt zu sein, und zwang sie unter Folter und Drohungen zu einem öffentlichen Schuldbekenntnis. Elf von ihnen wurden zu Tode verurteilt und gehängt.
2018 fanden Arbeiter in einem verlassenen Prager Lagerhaus die Filmaufzeichnungen des Slánský-Prozesses, die seit dem Fall der Berliner Mauer als verschollen galten. Der Dokumentarfilm erzählt nun die Geschichte vor allem dreier Männer (Rudolf Slánský, Artur London und Rudolf Margolius), die Opfer des Schauprozesses wurden, anhand von aufwendig restaurierten Originalaufnahmen, Archivbildern der Geheimpolizei und Gesprächen mit Verwandten. Es ist die Geschichte von Menschen, die Opfer eines Systems wurden, das sie selbst mit aufgebaut hatten. Menschen, die vorher im Kampf um eine bessere, moralischere Gesellschaft z.T. andere mit ähnlichen Anschuldigungen zu Opfern gemacht haben. Man schaue sich das gut an, wie schnell links oder rechts
die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit verschwimmen kann – eine Mahnung, die heute wieder dringender ist, denn je.
Besonders wenn Wahn und Angst Oberhand gewinnen. Eine Gefahr, vor der wohl keiner gefeit ist?
Quelle: Ruth Zylbermann www.arte.tv
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Thomas Wahl weist hier auf ein Thema hin, für dessen Behandlung man Arte gar nicht genug loben kann. Noch wirkt die Thematik ein wenig aus der Zeit gefallen, aber die weltweite Zunahme autokratischer Tendenzen und die zunehmende Geringschätzung von Freiheit (als Privilieg einer weissen, wohlhabenden heteronormativen Gruppe) lässt mich befürchten, dass die Zukunft nicht automatisch "Fortschritt" bringt