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UnVergessen: Rachel Carson, Grande Dame der globalen Umweltbewegung
Autor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ist sie wirklich unvergessen? Immerhin hat die Universität München ein Zentrum nach ihr benannt. Schaut man ins piqd-Archiv, was unbedingt ein erster Indikator ist, findet man nur zwei Beiträge, in denen Rachel Carson zumindest erwähnt wird; zum einen in diesem piq von Fabian Peltsch, zum anderen in diesem piq der Kollegin Petra Thorbritz aus dem Jahr 2017.
Vor 60 Jahren, 1962, hat die US-Biologin Rachel Carson mit ihrem elegant verfassten Sachbuch "Stummer Frühling" im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben. In dem Buch beschreibt sie, wie desaströs Pestizide auf die Tierwelt wirken, nicht zuletzt auf Vögel. Der Titel spielt darauf an, wie still es in einer Welt ist, in der die Tiere ausgerottet sind. Das Umweltbuch schlug heftig ein und provozierte erbitterte Kritik von großen Teilen einer damals noch optimistisch gestimmten Wissenschaft.
Ihre Warnungen setzten sich trotzdem durch und veränderten ihr Land. Das Fraßgift DDT wurde in den USA bald weitgehend verboten, wenngleich es weiter exportiert werden durfte. Zudem setzte "Stummer Frühling", das schon bald ins Deutsche und in viele andere Sprachen übersetzt wurde, eine weltweite Umweltbewegung in Gang. Auch Carson kam schließlich größte Anerkennung zuteil: Ihr Buch wurde mit den höchsten Preisen ausgezeichnet und 1980 verlieh Präsident Jimmy Carter der Autorin posthum die Presidential Medal of Freedom. Mein Eindruck ist gleichwohl, dass sie heute vielen Menschen nicht bekannt ist.
Hinweisen will ich hier gleich auch noch auf eine Seite über das Werk von Rachel Carson, auf einen Beitrag in der Zeitschrift mare von 2021 sowie auf den Podcastfolge 334 von "Geschichten aus der Geschichte".
Schon einmal haben wir in unserer Serie UnVergessen übrigens an eine Umweltschützerin erinnert, nämlich an Erna Kretschmann.
Der unten verlinkte Film ist bis zum 4. September 2022 in der arte-Mediathek abrufbar.
Quelle: Tamara Erde Bild: Tamara Erde www.arte.tv
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