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Volk und Wirtschaft

Endlich Ungleichheit verstehen

Jannis Brühl
Redakteur
Zum Kurator'innen-Profil
Jannis BrühlDienstag, 01.10.2024

Ich mag Branko Milanovic, seit ich sein Buch "Kapitalismus Global" gelesen habe. Darin analysiert der Ökonom, wie sich das System, das sich durchgesetzt hat, im Westen einerseits und in autoritären Staaten wie China andererseits ausdifferenziert hat. In diesem Interview mit meinem SZ-Kollegen Bernd Kramer spricht Milanovic über sein neues Buch "Visionen der Ungleichheit“. Dabei macht er einige Punkte, die dem gewöhnlichen Verständnis unseres Systems widersprechen und sehr erhellend sind:

  • "Weltweit mag der Gegensatz zwischen Arm und Reich kleiner geworden sein, innerhalb der Industrieländer hat er sich vergrößert."
  • Karl Marx warf dem Kapitalismus gar nicht wirklich explizit vor, die Ungleichheit zu erhöhen. Ihn interessierte vielmehr, wie sein Gesetz der fallenden Profitrate Kapitalisten und Arbeiter einander wieder – etwas – anglich.
  • Dementsprechend interpretieren Linke wie Rechte/Liberale Marx falsch.
  • Tatsächlich scheinen Technologiesprünge zunächst Ungleichheit zu erhöhen – weil nur eine entsprechende Avantgarde profitiert, ehe dann wachsende Konkurrenz die Verhältnisse wieder angleicht. Diese Phasen wechseln sich in Wechselbewegungen ab.
  • Ungleichheit kann aber so extrem werden, dass sie Wachstum nicht mehr befeuert, sondern lahmlegt. Die Gesellschaft wird dysfunktional.
  • Ganz, ganz oben an der Spitze herrscht nicht Faulheit, sondern "Homoplutie" (Milanovics Wortschöpfung): Die Top-Elite hat hohe Kapitaleinkommen UND hohe Arbeitseinkommen. Das macht sie doppelt immun gegen einen Absturz in eine tiefere Klasse.

Wer keine Zeit hat, Milanovics neues Buch zu lesen, sollte sich dieses Interview gönnen, um die Welt ein bisschen besser zu verstehen.

Endlich Ungleichheit verstehen
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Kommentare 1
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor einem Monat · bearbeitet vor einem Monat

    Hier ein offener, etwas älterer Artikel:

    "Trotz dieser inhärenten Schwächen des Kapitalismus sieht Milanovic weit und breit keine konkurrenzfähige Alternative. „Die Vorherrschaft des Kapitalismus als die beste oder besser gesagt die einzige Möglichkeit, Produktion und Verteilung zu organisieren, scheint absolut zu sein“, schreibt der Autor.

    Anders sehe es in der politischen Sphäre aus: „Ich habe Fukuyamas Prophezeiung, dass sich die Welt nach dem Fall der Berliner Mauer in eine einzige liberale Demokratie verwandeln werde, nie getraut“, sagt der Autor mit Blick auf das berühmte Werk „The End of History and the Last Man“ des amerikanischen Politologen. Es gebe weltweit nur ein ökonomisches Modell – den Kapitalismus –, aber verschiedene politische Systeme. Daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern."

    https://www.handelsbla...

    https://www.politikum....

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