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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Der menschengemachte Klimawandel ist die tödlichste Gefahr, der die Weltgemeinschaft je ausgesetzt war. Und doch wird das Thema in deutschen Medien wie eine Randnotiz behandelt.
Keines der großen Leitmedien hat dazu bislang einen Modus Operandi gefunden. Wo sind die Brennpunkte, die Talkshows, die Nachrichtenticker, die Titelseiten, die sich täglich und umfassend mit den Auswirkungen des Klimawandels befassen? Und vor allem mit der einzigen Lösung: der schnellen und radikalen Senkung der Treibhausgasemissionen. Die zeigen, wie krass und heftig die Veränderungen alleine in den letzten Jahren waren und wie wenig Zeit uns noch bleibt, um das Allerschlimmste zu verhindern? Die deutlich machen, dass Klimaschutz sich nicht singulär betrachten lässt, wie etwa die Rettung eines umgekippten Sees? Die Klimaschutz als interdisziplinären Gedanken behandeln? Die in jedem Interview auf den Finanz- und Wirtschaftsseiten wenigstens eine Frage zu Klimaschutzmaßnahmen des Unternehmens stellen? Gar ein eigenes Ressort dazu aufbauen?
Dagmar Dehmer fragt sich hier im Tagesspiegel, ob nicht angesichts des Ausmaß der Gefahren ein regelrechter Kampagnen-Journalismus nötig wäre? Ein klares „Ja“ lese ich aus ihrem Text nicht heraus. Wahrscheinlich, weil sie, wie die meisten von uns, die mit Klima-Journalismus zu tun haben, hin- und her gerissen ist zwischen dem Impuls Menschen mit drastischen Worten aufrütteln und andererseits niemand zu sehr verschrecken zu wollen.
Wohl aber lese ich ihre Aufforderung an die deutschen Medienhäuser, endlich eine Strategie zu entwickeln. Denn so wie es bisher läuft, kann es nicht bleiben.
Denn [der Journalimus] kann irgendwann einfach nicht mehr darüber hinwegsehen, dass die Stabilisierung des Klimas die Basis für jede künftige Politik ist und nur eine emissionsfreie Weltwirtschaft eine Zukunft hat. Und spätestens dann entzieht sich Klimapolitik mehr und mehr der demokratischen Teilhabe, weil die Zeit immer knapper wird und das Problem derweil immer größer.
Quelle: Dagmar Dehmer Bild: dpa tagesspiegel.de
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Tatsächlich bin ich nicht dafür, Kampagnenjournalismus zu machen. Nicht, weil ich das Thema nicht wichtig genug dafür finde. Sondern weil das die Glaubwürdigkeit des Journalismus untergräbt. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass es mir mit den Jahren immer schwerer wurde, klare Meinungen zu vertreten, weil ich mehr verstanden habe.
Schöner Text - meinungsstark, aufrütteln und trotzdem informativ. Aus Neugier noch eine Frage zu deiner Formulierung "Der menschengemachte Klimawandel ist die tödlichste Gefahr, der die Weltgemeinschaft je ausgesetzt war". Ist das deine Einschätzung oder hat das mal irgendjemand untersucht? Quasi: "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir an Folgen des Klimawandels sterben ist x , Atomkrieg y und Krankheiten, was auch immer z?" Kann man so etwas überhaupt quantifizieren? Und wenn ja, wie? Danke!