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Ein nicht mehr ganz neuer Trend in den Geisteswissenschaften ist der "affective turn", die Beschäftigung mit Affekten und dem Affiziertwerden. Der Affekt ist die Fähigkeit von Körpern, andere Körper zu bewegen und durch sie bewegt zu werden: Zustände wie Freude und Aufregung, Angst und Ekel ziehen sich durch den Körper. Affekte können durch die Interaktion mit anderen Menschen, durch Bilder, Musik und Gerüche mobilisiert werden. Sie werden durch körperliche Empfindungen erfahrbar – Schwitzen, Schmetterlinge im Bauch, das Gefühl, dass sich der Magen umdreht. Und sie lassen sich nicht ohne weiteres durch die eigene Willenskraft modifizieren.
Ratio oder Diskurs greifen hier zu kurz, und deshalb ist es auch gar nicht so einfach, Bedeutung von Affekten zu fassen und zu theoretisieren. Affekte sind ein Thema, das man umkreisen muss.
Ein Study Circle hat das im Rahmen der diesjährigen Transmediale getan, ausführlich nachzulesen in Form eines Transkripts. Im Speziellen dreht sich das Gespräch um die Frage, wie Affekte und Infrastruktur zusammenhängen. Infrastrukturen erzeugen, kanalisieren und verteilen Affekte, indem sie Bindungen zwischen Körpern erzeugen, stabilisieren oder auch abbrechen lassen. Dass digitale Infrastrukturen ein besonders interessanter Fall sind, liegt auf der Hand: Digitale Kommunikation wurde oft als körperlos beschrieben, als ein virtueller Raum ohne Körper, doch zweifelsohne werden auch hier Affekte erzeugt und gelenkt.
Wir werden das Thema weiter umkreisen: Am Samstag, den 6. April veranstaltet das Otherwise Network einen Salon mit Maya Indira Ganesh, die am Transmediale Study Circle beteiligt war. Maya wird über die affektive Infrastruktur von Aktivismus und emotionaler Arbeit sprechen und mit uns diskutieren. Das ist unser erster Salon – wir freuen uns, sind gespannt und ein bisschen aufgeregt.All the feels!
Samstag, 6. April, 16 Uhr im Betahaus (Rudi-Dutschke-Straße 23) in Berlin
Quelle: Transmediale Study Circle on affective infrastructures EN transmediale.de
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