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Fundstücke

Ein klassischer Trump

Georg Wallwitz
Autor und Verwalter, selbständig

Geboren 1968.

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Georg WallwitzDienstag, 26.09.2017

Donald Trump wird gerne unterschätzt, jedenfalls von den Leuten, die ihn nicht mögen. Er hat keine Bildung, aber er ist nicht dumm. Er hat die Intelligenz eines Reptils, das die Schwächen seines Gegenübers instinktiv erfasst und sie gnadenlos ausnutzt.

Eine Schwäche der Mainstream Medien ist der hohe Stellenwert der Berichterstattung über Rassismus und Diskriminierung. Wer etwas rassistisches sagt, kommt in die Zeitung. Das hat auch die AfD zu nutzen gewusst, um sich Gratiswerbung zu erschleichen – und die meisten Medien haben um der Auflage oder Einschaltquote willen gerne mitgemacht.

Am vergangenen Wochenende kam heraus, dass Jared Kushner, der Schwiegersohn des Präsidenten, seinen privaten Email-Server für dienstliche Mails benutzt hat. Für dieses Vergehen wollte Trump im Wahlkampf Hillary Clinton noch einsperren. Um die Aufregung darüber gering zu halten (soll der Schwiegersohn jetzt auch eingesperrt werden? – oder ist das wieder so ein gebrochenes Wahlversprechen), hat Trump daraufhin einen völlig nebensächlichen und überflüssigen Streit mit schwarzen Sportlern im Basketball und Football angezettelt. Und siehe da, der Email-Skandal ist einigermaßen untergegangen. Alle reden wieder über Rassismus und das andere Problem ist vergessen.

Jedenfalls versteht Trump sein politisches Handwerkszeug.

Ein klassischer Trump

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Kommentare 5
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor 7 Jahren

    der geübte griff in die metaphern-kiste ist – dank intensiver forschung zu tierischer intelligenz – inzwischen obsolet. natürlich haben fabeln ein langes leben in einer kultur, was auch ok ist. aber journalist·innen müssen nicht unbedingt zu lebensverlängernden maßnahmen greifen. und schon gar nicht ihre analysen darauf aufbauen. oder?

    1. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor 7 Jahren

      Bedeutet das so viel wie die Ausdehnung der politischen Korrektheit ins Tierreich?

    2. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 7 Jahren

      @Georg Wallwitz überhaupt nicht, georg! ich finde es erfrischend, wenn deutliche sprache dann verwendet wird, wenn es angesagt ist. ich habe aber – als (mikro)biologe – inzwischen großen respekt vor den intelligenten leistungen unserer pflanzlichen und tierischen verwandten und finde meist vergleiche menschlichen verhaltens mit dem unserer verwandten regelrecht despektierlich. den pflanzen und tieren gegenüber! ich finde mich dann eher in der twitter-ansprache des derzeitigen us-präsidenten durch den basketballer lebron james wieder:"U Bum".

    3. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor 7 Jahren

      @Christoph Weigel Das beruhigt mich und ich werde alle verfügbaren IQ-Tests für Reptilien studieren! :-)

    4. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 7 Jahren

      @Georg Wallwitz keine schlechte idee! du kannst dabei lernen – was dir sicher bewußt ist – daß es nicht besonders sinnvoll ist, generell von "der intelligenz" zu reden. biologen können ganz unterschiedliche intelligenzen bei tieren beobachten (der plural ist gewöhnungsbedürftig). worüber natürlich die human-psychologen trefflich streiten.

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