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Zeit und Geschichte

Das Tagebuch eines Rassisten

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsDienstag, 09.08.2016

Peru machte Heinrich Witt  im 19. Jahrhundert reich. Dankbar war er den Menschen dort nicht. Der Kaufmann aus Altona kam als Kolonialist. Sein Tagebuch gewährt nun einen Einblick in die Gedankenwelt eines bürgerlichen Geschäftemachers in Übersee und eines deutschen Rassisten.

1824 kommt Witt nach Südamerika. Das britische Handelshaus Antony Gibbs and Sons schickt ihn nach Arequipa im Süden Perus. Obwohl sich dort Verteidiger der spanischen Kolonialherrschaft und Anhänger einer Unabhängigkeit bekriegen. 

Witt bleibt bis zu seinem Tod 1892 mit kleinen Unterbrechungen in Peru. Als er mit 93 Jahren stirbt, hinterlässt er ein Tagebuch mit mehr als 11.000 Seiten. Es erzählt vom Aufstieg des Kaufmanns, der nach einigen Jahren genug Geld verdient hat, um eigene Geschäfte zu machen – und sehr reich zu werden. "Witts bildungsbürgerliche Interessen und sein kaufmännischer Sachverstand erfüllen ihn mit Stolz", schreibt Ulrich Mücke in der ZEIT. "All jene, die nicht zu seinen Kreisen zählen, verachtet er zutiefst. Dazu gehören fast alle armen, ungebildeten Menschen sowie Afrikaner und deren Nachfahren in Nord- und Südamerika, Asiaten, Muslime und Juden." Dort, wo Juden leben, so notierte Witt, begegne man "dem jüdischen Dreck und der jüdischen Schmutzigkeit".

1854 schafft Peru die Sklaverei ab. Witt lehnt diesen Schritt ab, er hält "negros" und "indians" schließlich "von Natur aus" für faul. "Die Indios werden nicht arbeiten, wenn sie es irgendwie vermeiden können." Und "die schwarze Rasse arbeitet nicht, wenn man sie nicht zwingt". Eine afro-peruanische Hausangestellte schmeißt Witt nach über 30 Jahren heraus. Sie sei faul geworden und verbringe zu viel Zeit damit, zu beten und in die Kirche zu gehen, vertraut Heinrich Witt seinem Tagebuch an. Seine Memoiren sind ein bedeutendes Zeitdokument, eine wichtige Quelle für Historiker – und ein verstörender Einblick in rassistisches Gedankengut, das bis heute fortbesteht. 

Das Tagebuch eines Rassisten

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