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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Im Cicero wirkt das Interview mit Christoph Butterwegge fast ein bisschen fehl am Platz. Wie üblich nimmt der Armutsforscher kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die soziale Ungleichheit in Deutschland klar zu benennen und »Hyperreiche« in die Pflicht zu nehmen. Angenehm ist an seinen Antworten jedoch stets, dass er weder zu dystopischen Zustandsbeschreibungen noch zu eher utopischen Lösungsansätzen neigt. So sieht Butterwegge den 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zwar durchaus als »politische Schönfärberei«, konstatiert aber auch eine erhöhte Auseinandersetzungsbereitschaft als noch im vierten Bericht.
Seine Kritikpunkte jedoch bleiben: Aktuelle Grundsicherungsleistungen wie etwa Arbeitslosengeld 2 (bekannt als »Hartz IV«) reichen nicht aus, um den Betroffenen eine ausreichende Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen – insbesondere auch an der politischen Willensbildung. Der Reichtumsbegriff ist derweil zu weit gefasst (»Dies führt dazu, dass ein Single mit 3500 Euro Nettoeinkommen bereits als einkommensreich gilt.«) und der Armutsbegriff zu eng. So entsteht ein schiefes Bild davon, wer wie viel zur gesellschaftlichen Infrastruktur beizutragen hätte: »Die Reichen müssen stärker zur Finanzierung des Gemeinwesens herangezogen, nicht Leistungen des Sozialstaates für die Armen gekürzt werden«.
Christoph Butterwegge bleibt eine der wichtigsten und unnachgiebigsten Stimmen für die Bekämpfung der Armut in Deutschland. Und zum Glück auch eine der pragmatischen Stimmen, die sich nicht in reißerischer Rhetorik verliert. Lesenswert!
Ich bin kein Katastrophentheoretiker, der behauptet, es sei alles ganz schlimm und das Elend breite sich massenhaft aus. Sondern ich sage, es geht tatsächlich vielen Menschen in Deutschland sehr gut, nicht bloß wenigen Konzernerben, sondern auch den meisten Angehörigen der Mittelschicht. Aber es gibt auch Schattenseiten des Wohlstandes.
Quelle: Lena Guntenhöner Bild: picture alliance cicero.de
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